Die Fallzahlen der gegenwärtigen Pandemie nehmen wieder zu, in der Schweiz zwar nur geringfügig, in anderen Ländern wieder stärker (USA usw.) und viele fürchten sich vor neuen Massnahmen wie Lockdown, Quarantäne oder sonstigen noch härteren Eingriffen, welche wieder die Wirtschaft behindern können. Die USA verlassen wie angekündigt die WHO, wegen angeblicher Versäumnisse beim Vorgehen bezüglich der Corona-Pandemie.
Die obersten US-Richter machen dem Präsidenten das Leben schwer, verlangen die Publikation seiner Steuerdaten – schwächen seine Autorität. Trump muss der New Yorker Staatanwaltschaft Einblick in seine Finanzunterlagen gewähren.
Im Juni 2020 lag die Arbeitslosenquote in der Schweiz bei 3.2 Prozent nach nationaler Definition (SECO, Ausgesteuerte nicht mitgezählt), ist damit gegenüber dem Vormonat um 0.2 Prozentpunkte gesunken, aber innert Jahresfrist dennoch um die Hälfte gestiegen.
Erste Halbjahresergebnisse
Eröffnet hat den Reigen der Publikationen der Schokoladehersteller Barry Callebaut. Während des Lockdowns ist der Umsatz zwar zweistellig zurückgegangen wegen Schliessung von Restaurants und Konditoreien. Dank optimistischer Zukunft konnten die Aktien dennoch zulegen.
Die Coronavirus-Pandemie hat beim Chemiekonzern Ems deutliche Spuren hinterlassen. Ems ist stark abhängig von der Autoindustrie. Umsatz und Gewinn sind im ersten Halbjahr 2020 um fast ein Viertel eingebrochen. Die hohen Margen konnte das Unternehmen aber verteidigen. Dank Liquiditätspolster von über CHR 800 Mio. gibt es eine Dividendenausschüttung von CHF 20 pro Titel (GV am 8. August).
Auch der Medienkonzern TX (Tamedia) rechnet für das erste Halbjahr 2020 mit einem starken Umsatzrückgang von etwa einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Wegen der Corona-Krise waren Werbe- und Inserate-Einnahmen markant schwächer.
Die Basler Messegruppe MCH hat einen Investor gefunden geworden, James Murdoch, Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch, wird der finanziell angeschlagene Gruppe mit Geld und Know-how unter die Arme greifen. Das bedeutet eine Stärkung für den Wirtschaftsstandort Basel.
Aussichten
Trotz vieler Unsicherheiten konnte der SMI die Marke von 10'000 Punkten halten. Aber alle Wirtschaftszahlen weisen immer noch nach unten. Die grosse Rezession mit Kündigungswellen steht noch bevor.
Aber die Menschen sind bereits wieder optimistischer. Das widerspiegelt sich auch in den Aktienkursen. Viele Wirtschaftsexperten und Manager glauben an einen Wiederaufschwung, spätestens im kommenden Jahr. In den Aktienkursen ist jedoch viel Zukunftsoptimismus enthalten. Im Reisesektor und anderen Branchen könnte die Krise länger dauern.
Die Investoren suchen gleichzeitig sichere Häfen wie Gold und den Schweizerfranken. Geld anlegen bleibt somit in den kommenden Monaten anspruchsvoll.