Covid 19 hat traurige Spuren hinterlassen. Die Zahl der weltweiten Infektionen liegt bei fast 1.5 Millionen. Rund 90‘000 Menschen sind bislang an der Corona-Lungenkrankheit gestorben. Die wirtschaftlichen Schäden belaufen sich auf gegen vierstellige Milliardenbeträge. Geschlossene Grenzen, Schulen, Restaurants und Geschäfte, Versammlungsverbote, zugesperrte Parks und Seeufer, Reiseverbot für Touristen usw. sind Zeichen einer heftigen Krise. Ab 26. April verspricht unser Bundesrat auf Druck der Bevölkerung und der Politik das wirtschaftliche Leben wieder hochfahren. Um eine der möglichen grössten Depression seit 1929 zu verhindern, hat es jedoch noch sehr viel Handlungsbedarf und beinahe unlösbare Aufgaben.
Aus den USA gibt es keine guten Nachrichten. Mit einer halben Million Infizierter sind die Staaten neben Italien und Spanien am meisten betroffen. Die finanziellen Nothilfen laufen an, Zinsfreies Notenbankgeld gibt es im Überfluss. Dies führte zu auch Eindeckungen am US-Aktienmarkt, Gewinne in den ersten drei Wochentagen insgesamt über 11 Prozent.
Dividendenkürzungen
In dieser verkürzten Börsenwoche (Karfreitag ist Feiertag in Europa) gab es noch verschiedene Unternehmensmeldungen. Die Schweizer Grossbanken werden der Finanzmarktaufsicht folgen und die Dividende kürzen, Halbierung und Auszahlung der anderen Hälfte im Herbst. Die Industriegruppe Komax zahlt keine Dividende, ebenso streicht die TX Gruppe (Tamedia) die Ausschüttung für das laufende Jahr, Swiss Life gewährt den Mietern Stundung bei Notlagen. Der Aromahersteller Givaudan wächst trotz Coronakrise weiter (Umsatz +6% im ersten Quartal 2020). Die Apothekerkette Galenica hatte vor allem im März Rekordumsätze, Calida produziert neu Gesichtsmasken (neben Pyjamas). Relief Therapeutics testet Medikamente gegen das Corona-Virus.
Aussichten - eher düstere «Zeit nach Corona»
Nach der Gesundheitskrise folgt gemäss IWF eine Wirtschaftskrise noch unbekannten Ausmasses. Der wochenlange Stillstand könnte alleine in der Schweiz einen Schaden von dreistelligen Milliarden verursachen. Trotz Staatshilfe und lockerer Geldpolitik sind viele Kleinunternehmungen in ihrer Existenz bedroht. Einige Ökonomen rechnen mit stark negativem Bruttoinlandprodukt, Arbeitslosigkeit bis zu 7 Prozent sowie Kurzarbeit von über einem Viertel aller Arbeitstätigen. Noch keine Lösung hat unsere Regierung für indirekt betroffene gewerbliche Betriebe. In den kommenden Monaten wird man sich wohl «warm anziehen» müssen. Ob sich die Aktienbörsen weiter erholen können hängt von der Wirkung der getroffenen Massnahmen ab. Die expansive Geldpolitik und hohe Dividendenrenditen dürften dabei stützend wirken. Die Pharmaindustrie wird von der Situation profitieren, ebenso Versicherungen - weniger Verkehr heisst auch weniger Unfälle.