«Die Probleme und gescheiterten Projekte in Rapperswil-Jona häufen sich.
Zum Lido: Am Sonntag habe ich zufällig meinen Architektenkollegen, Ernst Strebel, in Zürich getroffen. Sein Büro wurde vom Stadtpräsidenten der fehlerhaften Koordination bezichtigt. Strebel zeichnete mir seine Version. Die Stadtverwaltung (-Politik) ergab da ein Bild wie eine Briefmarke: nicht so zackig, aber so flach. Und immer wird nur auf Stadtrat Furrer herumgehackt. Die FDP hat ihn zum Abschuss freigegeben. Sie wollen ihn ersetzen mit einem Baumeister, der aber eher das berufliche Profil eines Chef-Werkhof hat statt eines strategischen Planers der baulichen Stadtentwicklung. Die Debakel kann man doch nicht an einem Mann, Thomas Furrer, festmachen.
Stadtforum ein Jekami-Verein
Die Probleme sind systemisch. Einerseits das Konstrukt des Stadtrates: drei vollamtliche Vollorientierte und vier nebenamtliche Halborientierte, degradiert zu Statisten. Andererseits das Stadtforum, ein Jekami-Verein, ein vom Volk nicht gewähltes Beratergremium, beschickt von Leuten aus Boccia-Club, Jodelclub «Heimelig», Jusos und weiss Gott was für andere Gruppierungen. Man hat keine Ahnung, welche Personen die Stadt beraten.
Nur Stadtpräsident hauptamtlich
Endlich müssen die Struktur und Arbeitsweise des Stadtrates bereinigt werden. Es ist zu überlegen, ob man vom Ressort- wieder zum Kommissionsmodell zurückkehren will, in dem ein Stadtrat in ganz verschiedenen Kommissionen mitarbeitet und dort in der einen oder anderen Präsident ist. Hauptamtlich ist nur der Stadtpräsident, und der Schulpräsident ist zusätzlich ein achter, ausser in schulischen Finanzfragen nicht stimmberechtigter Stadtrat (System Horgen). Kein stadträtlicher Bauchef (Relikt Lex Domeisen), sondern ein angestellter guter starker Stadtbaumeister, (z.B. Thomas Furrer). Und dann muss mal gründlich überlegt werden, ob man nicht doch ein kleines Parlament einführen will.
Das Wohl der Stadt
Eigentlich wären es da die Parteien, diese Umstrukturierung auszuführen, aber meist sind diese nur an der Besetzung ihrer eigenen Pfründen interessiert. Liebe Parteivorstände, die Stadt ist am Verludern, «something is rotten in the state of Denmark» – Rapperswil-Jona (W. Shakespeare). Hockt mal zusammen, vergesst für einmal das Parteiwohl und denkt mal nur an das Wohl der Stadt, das sollte doch «gopferteli» möglich sein.»