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Rapperswil-Jona
17.06.2020
29.09.2020 11:37 Uhr

Monsterschiff in Rappis Hafen versenkt

Das Schiffsprojekt im Rapperswiler Hafen ist versenkt.
Das Schiffsprojekt im Rapperswiler Hafen ist versenkt. Bild: Linth24
Die Steganlage für einen Ganzjahresparkplatz für ein Riesenschiff im Rapperswiler Hafen kommt nicht. Oliver Bühler hat das Baugesuch dazu zurückgezogen.

Kurz vor Weihnachten 2018 schockte der Stadtrat von Rapperswil-Jona die Bürger mit seiner Zusage, die Meee AG von Eventmanager Oliver Bühler dürfe im Rapperswiler Hafen eine 33 Meter weit in den See ragende Bootssteg-Anlage bauen. Dies, um darin das ganze Jahr ein Riesen-Eventschiff zu parkieren. Sowohl der Steg als auch der dort künftig parkierte Ausflugsdampfer «Grey Diamond» mit einer Länge von über 30 Metern, einer Breite von neuen Metern und einer Höhe von gegen 10 Metern erfreute niemanden. Ausser offenbar die Stadtbildkommission und den Stadtrat, die das Schiff samt Hafenanlage bewilligen wollten.

Stadt legte das Projekt auf

Die Stadtbildkommission hat sogar noch ins Schiffdesign hineingeredet, was schon gar niemand mehr verstand – und kaum dessen Aufgabe war. Und die Baukommission hatte das Projekt für auflagewürdig befunden und es vom 20. November 2018 bis 3. Dezember 2018 im Rathaus aufgelegt. Und das nur wenige Monate nachdem die Bürger dem Stadtrat schon das aufgeblasene Visitor-Center am Hafen versenkt hatten.

Es hagelte Einsprachen

Gegen das Projekt hagelte es Einsprachen: von Altstadt-Bewohnern, von Liegenschaftsbesitzern und der gastlichen Altstadt. Sie wiesen darauf hin, dass die Steganlage «erheblich gegen die Ortsbildschutz-Vorschriften» verstosse und eine Bewilligung der kantonalen und der eidgenössischen Denkmalpflege sowie der Kantonsbehörden benötige. Der Hafen sei Teil des geschützten Ortsbildes.

Zauber vom Tisch

Nun ist der Zauber jedoch vom Tisch. Am 4. Juni 2020 teilte die meee AG dem Bausekretariat den Rückzug seiner Baueingabe für die Steganlage mit. Am 10. Juni bestätigte das Bauamt der meee AG den Rückzug: man nehme «dieses Geschäft» nun «von der Pendenzenliste».

Der Stadtrat dürfte aufgeatmet haben, dass ihm dieser Stolperstein aus dem Weg geräumt wurde. «Schwein gehabt», sagt man dem, denn das Projekt hätte sonst wohl bei den kantonalen und nationalen Behörden Schiffbruch erlitten.

Bruno Hug, Linth24