Der Stadtrat von Rapperswil-Jona muss ein nächstes Geschäft beerdigen: Laut seiner Medienmitteilung setzt er «bei der Planung des neuen Freibad Lido auf einen Neustart». Das bisherige Projekt lasse sich im Rahmen des 2018 an der Urne bewilligten Kredits von 27,5 Mio. Franken nicht realisieren. Der Badi-Neubau würde «mindestens 33 Millionen Franken» kosten. Der Stadtrat habe deshalb entschieden, das Projekt abzusetzen. Er sei aber «der Auffassung, dass der Bedarf für ein Freibad ausgewiesen» sei. Nun sei zu klären, in welcher Form dieses entstehen solle. Die rund zwei Millionen Projektkosten werden abgeschrieben.
Schuld sind die andern…
Weiter teilt der Stadtrat mit, gemäss der externen Expertise sei «die Führung und Koordination des Projekts durch die Gesamtleitung» ungenügend gewesen. Schuld daran sei das Büro Meletta Strebel Architekten, Zürich. Es habe «unterschiedliche und teilweise widersprüchliche Planungsstände» gegeben. Und: «Kontrollen und Konsolidierungen von Arbeitsergebnissen» seien zu wenig abgestimmt gewesen. Es hätten Kosteninformationen gefehlt oder sie seien «mangels Abstimmung falsch ausgefallen». Den Architekten sei es «im Rahmen der Gesamtleitung nicht gelungen», eine verlässliche Kostenschätzung zu erstellen. Unzureichend sei auch das «mangelhafte Fundationskonzept» gewesen. Das Vertrauen in das Projekt und in das Planungsteam fehle.
… und die Stadtverwaltung
Dann finden sich in der Pressemitteilung noch folgende Sätze: «Seitens Stadt fehlte eine klare Definition der Projektanforderungen im Vorfeld der Projektierung sowie ein griffiger Prozess zur Überwachung und Prüfung von Arbeitsergebnissen.»
Und: «Erschwerend» sei hinzugekommen, dass sich «einzelne Anforderungen an das Projekt verändert» und «sich die Bedürfnisse der Anspruchsgruppen gewandelt» hätten. In der Folge hätten Projektanpassungen vorgenommen werden müssen, was zu Abstimmungsschwierigkeiten bei der Planung geführt habe.