Im März 2014 wurde der Bevölkerung von Rapperswil-Jona das Projekt «YONA» des 2019 verstorbenen Bauherrn Hans Näf vorgestellt. Die später in JonaCenter umbenannte Überbauung sah vor, auf dem Gelände des ehemaligen Möbelhauses Ferrari und der Waschstrasse Reiser einen achtstöckigen Gebäudekomplex mit 180 Wohnungen und 7500 Quadratmeter Gewerbefläche zu erstellen.
Was der Bauherr jedoch vorhatte, hat nicht rundum gefallen. Eine Gruppe Gegner aus den umliegenden Quartieren raufte sich zusammen und erhob dagegen Einsprache. Ihnen wurde danach oft vorgeworfen, sie würden «nur Eigeninteressen» verfolgen. Wie sich heute zeigt, war das falsch.
Stadt legt Umzonungsplan vor
In Vorbereitung zur geplanten Überbauung legten der Stadtrat und der Kanon der Bevölkerung im März 2017 den Ausbau des Verkehrsknotens Feldlistrasse / St. Gallerstrasse zur Abstimmung vor. 60 Prozent der Bevölkerung lehnte den Ausbau ab. Die «Südostschweiz» schrieb, der Stadtrat habe «Schiffbruch» erlitten.
Auf diese Niederlage reagierte der Stadtrat, indem er dem Stimmvolk im Herbst 2018 für das Gebiet eine Teilzonenplanänderung mit Gestaltungsplan vorlegte. Der Rat teilte mit, er «begrüsse» die Zonenänderung. Sie erfolge «aus rein städtebaulichen Gründen» und sei «ein Gewinn für die Stadt». Das Stimmvolk glaubte das und sagte am 19. Februar 2018 Ja zur Umzonung. Danach zeigte sich der Stadtrat «hoch erfreut». Doch die Einsprecher blieben standhaft.
Vernichtender Entscheid
Der nun vom St. Galler Baudepartement am 23. Juni 2020 vorgelegte Entscheid zum ganzen Prozedere rund um das Projekt gibt den Einsprechern zu 100 Prozent recht. Zugleich schmettert der Kanton alle Entscheide des Stadtrates ab. Das Projekt JonaCenter steht vor dem Aus und muss neu gedacht werden. In seiner 49-seitigen Begründung zum Entscheid stellt der Kanton dem Stadtrat ein vernichtendes Zeugnis aus. Linth24 listet folgend die wichtigsten Punkte daraus auf.