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Rapperswil-Jona
18.12.2025
18.12.2025 09:11 Uhr

Neue Orgel für die Reformierten

Die Verbundenheit zur Reformierten Kirche Rapperswil-Jona ist gross. Viele Gross- und Kleinspender machen den Bau der neuen Orgel möglich.
Die Verbundenheit zur Reformierten Kirche Rapperswil-Jona ist gross. Viele Gross- und Kleinspender machen den Bau der neuen Orgel möglich. Bild: zVg
Nach 70 Jahren wird die Orgel der Reformierten Kirche Rapperswil-Jona ersetzt. Dank Spenden läuft der Neubau, der in Männedorf entsteht, nun auf Hochtouren.

Die bisherige Orgel hat ihre Macken. Besonders die 2009 eingebaute elektronische Traktur streikte in der jüngsten Vergangenheit immer öfter. Windladen und Pfeifen sind zum Teil erschöpft, die ungedämmte Westwand der Orgelnische sorgt für Kondenswasser und Schimmel. Kein Wunder, dass Holz, Leder, Elektrik und Pfeifen Schaden genommen haben. Mehrere Reparaturen konnten die Probleme nur kurz lindern. Eine weitere Gesamtsanierung hätte rund 850’000 Franken gekostet – und danach wäre man trotzdem wieder an derselben Stelle gewesen.

Auch kleine Batzen zählen

Seit 2023 prüfte eine Arbeitsgruppe mit Orgel-Knowhow und grosser Expertise alle Möglichkeiten. Ihre fundierte Empfehlung: Eine langlebige neue Orgel für rund 1,4 Millionen Franken mit mechanischer Traktur, hochwertigen Materialien und in traditionellem Handwerk gefertigt. Entscheidend war von Anfang an: das Geld – oder zumindest ein signifikanter Teil - muss zusammenkommen, sonst gibt’s keinen Neubau. Somit war der Kreditrahmen von 850'000 Franken, den die Kirchbürgerschaft im März 2025 gesprochen hat, erst das Ja zur Sanierung oder - unter der Finanzierungsprämisse - zum Neubau der Orgel.

Nun kam das Patronatskomitee ins Spiel, namentlich Kirchenvorsteherin Katrin Hoffmann, Historiker Daniel Lätsch, Pfarrer Heinz Fäh und Organist und Chorleiter Davide De Zotti. Es hat in den vergangenen Monaten das Spendenrad angetrieben und Menschen motiviert, das Projekt zu unterstützen. Und wie! Das Spendenbarometer zeigt als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk bereits über 700'000 Franken an – die Hälfte der benötigten Summe! Weiterhin sind alle Gemeindemitglieder herzlich eingeladen, eine «Patenschaft für einen Klang» zu übernehmen, ein Orgelregister zu unterstützen oder ganz frei einen Betrag einzuzahlen. «Ob ein kleiner Batzen oder gleich die ‘Viola di Gamba’ im Hauptwerk – jeder Rappen zählt und hilft enorm mit, das grosse Projekt gemeinschaftlich zu tragen», betonen die Verantwortlichen (https://ref-rajo.ch/neue-orgel-spenden/). Die Dankbarkeit auf Seiten des Patronatskomittees und der Kirchenvorsteherschaft ist schon jetzt sehr gross. Die Spendenfreudigkeit sei ein Zeichen der Verbundenheit zur Kirche und der Wertschätzung der Kirchenmusik.

Strahlende Gesichter bei der Unterzeichnung des Werkvertrages: (v.l.n.r.) Katrin Hoffmann, Ressort Musik, Christian Helbling, Ressort Finanzen. Christian Kroll, Techn. Leiter (Orgelbauer), Mitglied der Geschäftsleitung Orgelbau Kuhn. Anna Demmerer, Kfm. Leiterin, Mitglied der Geschäftsleitung Orgelbau Kuhn. Toni Bruhin (Präsident Kirchenvorsteherschaft). Davide De Zotti (Organist, Chorleiter) Bild: zVg

Orgelprofis engagiert

Die Finanzierung steht und nun folgt die Realisierung der neuen Orgel. Fünf Schweizer Orgelbauer wurden im Vorfeld eingeladen, ein Angebot einzureichen. Den Zuschlag erhielt die Orgelbau Kuhn AG aus Männedorf, ein international anerkanntes Traditionsunternehmen. Die neue Orgel wird 36 Register auf zwei Manualen haben, mechanische Tontraktur besitzen und ein farbenreiches, einzigartiges Klangkonzept bieten. Damit ist sie bereit für alles: romantische Werke, Barock oder zeitgenössische Musik. Die «Königin der Instrumente» prägt seit Jahrzehnten Gottesdienste, Abdankungen, Chorprojekte und Konzertzyklen in der Kirche. Mit dem Neubau wird die reformierte Kirche Rapperswil-Jona diese Tradition sichern und weiter ausbauen.

Nun steht also die Umsetzung in der Kuhn’schen Werkstatt an, damit der Aufbau der Orgel in der Kirche Rapperswil dann im Januar 2027 vonstattengehen kann. Die feierliche Einweihung im Herbst gleichen Jahres wird sicher ein Meilenstein in der Kirchenchronik und ein grosser Moment für die ganze Gemeinde bedeuten.

Redaktion Linth24
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