Ja zu FCU-Kunstrasen – Nein zu Projektierungskredit «Am Bach»
Es ist doch ungewöhnlich, dass 348 Bürgerinnen und Bürger an einer abendlichen Bürgerversammlung teilnehmen. Der Gemeinderat Uznach legte 6 Anträge zur Abstimmung vor. Der eingereichte Antrag von Prof. Dr. Bruno H. Weder, der eine Urnenabstimmung wünschte über den «Kunstrasen des FCU», wurde abgelehnt. Wie Schulrektor Felix Rüegg erläuterte, werden in den nächsten Jahren rund 1'000 Schülerinnen und Schüler beschult. Dazu fehlen in nächster Zeit Schulzimmer, Nebenräume und Turn- und Schwimmanlagen. was viel Geld verschlingen wird.
Der Gemeinderat beantragte einen Kredit für den Ausbau von zwei Klassenzimmern im Schulhaus «Bifang» mit Kosten von 987'000 Franken. Ebenfalls einen Kredit für die Teilsanierung der Turnhalle Letzi, mit Einbau von Werkräumen im Betrag von 630'000 Franken. Auch im Schwimmbad werden Umbau, Sanierungen und Neuerungen vorgenommen. Für Planung und Sanierung wurde ein Kredit von 2'800'000 Franken bewilligt.
Schulhausprojektierung: «Fehler nicht ein zweites machen»
Beantragt wurde ein Projektierungskredit von 600'000 Franken für die Planung eines Unterstufenschulhauses, eines Kindergartens und einer Turnhalle an der Zürcherstrasse respektive am «Bach». Da wechselten sich die Wortmeldungen. Unter den Wortmeldungen wurde gerügt, dass sofort ein Planungskredit abverlangt wird, bevor das Bauvorhaben gründlich mit umliegenden Landbesitzern abgesprochen wurde. Bezeichnend waren die Worte von Erwin Camenisch, der auf den heute unbegreiflich schlecht gewählten Standort am Wiesenrain für das Altersheim verwies. «Machen Sie diesen Fehler nicht ein zweites Mal», rief er den Mitbürgern zu. Nach verschiedenen Wortmeldungen wurde der Gemeinderat aufgefordert, über die benötigten Flächen neu zu verhandeln. Zuerst sollte eine Machbarkeitsstudie aufgegleist werden, in der auch die Nachbarliegenschaften und die Häuser 441 und 445 dazuzunehmen seien, um dann den Kaufvertrag mit der Burgerschaft abzuschliessen, bevor ein «Kleingebäude» geplant wird. Der Kredit von 600'000 Franken wurde abgelehnt.
Mangelnde Transparenz bei Kunstrasen-Vorlage kritisiert
Der grosse «Brocken» kam anschliessend. Den rund 600 Mitgliedern des FC Uznach wird der Einbau eines Kunstrasens nicht abgesprochen. Aus den Wortmeldungen wurde doch eine Zurückhaltung wahrgenommen. Samuel Hager vom FC Uznach hat die prekäre Lage der Spielfelder gekonnt aufgelistet. Dass der FC Uznach den Gesamtbetrag von 1,6 Millionen Franken nicht selber stemmen kann, steht ausser Acht. Erwähnt wurde aber auch, dass schriftlich bestätigt wurde, dass bis 2027 keine zusätzliche Unterstützung erfolgen werde. Der Vorgang für den Kunstrasen wurde zu wenig transparent vorgestellt. Es wurde sogar die Forderung geäussert, den Antrag an die Urne zu verweisen. Dies ist aber bei Beträgen unter 3 Millionen Franken nicht zulässig.
Die Abstimmung zeigte aber mehrheitlich, mit wenigen Gegenstimmen, eine Zustimmung zur «Spende» von 1,1 Millionen Franken. Nun wird aber ein «Spendenschluss» gewünscht, damit die rund 70 Ortsvereine nicht den gleichen Schleichweg einschlagen.
Ja zu Steuersenkung – keine Worte über andere «heisse» Themen
Ein Mitbürger anerkannte, trotz der vielen Gutachten, dass man sich recht spendenfreudig zeigt. So beantragte er, den Steuerfuss bei 112% zu belassen. Diesem Antrag wurde nicht zugestimmt.
Das Budget 2024 sieht einen Ausgabenüberschuss von 1'588'300 Franken. Trotzdem kann der Steuerfuss um 2% gesenkt werden auf den Steuerfuss 110%
Über die Neugestaltung des Busbahnhofs, die Überbauung Bahnhofareal und das Pflegezentrum wurden keine Worte verloren.