Wenn es um die hohle Hand beim FC Uznach geht, ist er bei den Uzner Behörden – ohne Penalty befürchten zu müssen! – offenbar ein gern gesehener Gast. Anders kann ich mir nicht erklären, warum er nach mehrmaligen Unterstützungen erneut beglückt werden soll. Biodiversität hin oder her.
Und wie jedesmal wird wohl auch an der diesjährigen Bürgerversammlung ein Grossaufgebot der FC Uznach-Mitglieder alle andern Bürgenden (für nicht Eingeweihte: steht für Bürgerinnen und Bürger) locker überstimmen. Dass dabei auch die Glaubwürdigkeit auf der Strecke, Entschuldigung: auf dem Rasen, bleibt, dürfte wohl zweitrangig sein.
In einem Brief der SAFP (Swiss association of football players) an das Hochbauamt der Stadt Zürich wird Klartext geschrieben: «Mehr als 87% der Spieler der Super League und Challenge League lehnen diese Form des Untergrunds ab.» Und dies, wohl verstanden, nicht nur aus ökologischen Gründen. Aber das ist natürlich sowohl dem FC Uznach als auch den Behörden im Uzner Rathaus egal, denn dort werden ja gerne Steuermillionen für Sympathisanten ausgegeben. Schliesslich will man wieder gewählt werden. Biodiversität hin oder her.
Weit gravierender und bedenklicher noch ist der ökologische Gesichtspunkt. So heisst es ganz klar auf der Seite der Umweltberatung: «Neben der Mikroplastikproblematik dürfte auch das Auswaschen von Chemikalien aus dem Plastik in den Boden ein umweltrelevantes Problem darstellen.» (https://www.umweltberatung.at/mikroplastik-auf-sport-und-spielstaetten-alternativen-zu-kunstrasen-co). Ich denke, mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Im Kanton Bern heisst es übrigens «Mitwelt» statt «Umwelt», da fühle ich mich auch mit einbezogen, weshalb ich für Rückweisung des Traktandums an der Bürgerversammlung vom 4. Dezember plädiere, wohl wissend, ohne geringe Chance zu sein.
Deshalb schlage ich vor, die frühere Gemeindeversammlung, die schliesslich geschlechtsneutral gewesen ist - im Trend aus dem Uzner Rathaus - nicht mehr Bürgerversammlung, sondern Bürgendenversammlung zu nennen.