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Kanton
25.09.2025

Budget mit 92-Millionen-Defizit

Die St.Galler Regierung mit Finanzdepartements-Vorsteher Marc Mächler rechnet mit einer «schwarzen Null» ab 2029. (Archivbild)
Die St.Galler Regierung mit Finanzdepartements-Vorsteher Marc Mächler rechnet mit einer «schwarzen Null» ab 2029. (Archivbild) Bild: zVg
Die St.Galler Regierung hat das Budget 2026 mit einem operativen Defizit von 92,6 Millionen Franken verabschiedet. Es enthält Entlastungswirkungen von 86 Millionen Franken.

Bis ins Jahr 2022 konnte der Kanton St.Gallen aufgrund positiver Rechnungsabschlüsse die finanziellen Reserven laufend aufbauen. Seit dem Jahr 2023 gibt der Kanton jedoch mehr aus, als er einnimmt. Auch für das Jahr 2025 erwartet die Regierung ein operatives Defizit in der Höhe von knapp 148 Millionen Franken. Dies führt zu einem weiteren Abbau des freien Eigenkapitals.

Die Regierung und der Kantonsrat wollen deshalb den Kantonshaushalt entlasten und damit die finanzielle Handlungsfähigkeit des Kantons St.Gallen nachhaltig sicherstellen.

Die Regierung hat dazu Massnahmen erarbeitet und legt dem Kantonsrat zeitgleich mit dem Budget 2026 das Entlastungspaket 2026 vor. Dieses umfasst 87 Massnahmen und sieht bis ins Jahr 2028 ansteigende Entlastungen im Umfang von 209 Millionen Franken vor (mehr dazu hier).

Entlastungsmassnahmen von 86 Millionen Franken

Für das Budget 2026 rechnet die Regierung unter Berücksichtigung der Massnahmen aus dem Entlastungspaket 2026 mit einem operativen Defizit von 92,6 Millionen Franken. Nach dem budgetierten Restbezug aus dem besonderen Eigenkapital von 30 Millionen Franken und dem Bezug aus dem freien Eigenkapital von 20 Millionen Franken liegt das ausgewiesene Budgetdefizit mit 42,6 Millionen innerhalb der Vorgaben der Schuldenbremse.

Gegenüber dem Vorjahresbudget verbessert sich das budgetierte Ergebnis um rund 97 Millionen Franken. Gegenüber dem ursprünglich geplanten Defizit für das Jahr 2026 aus der Finanzplanung 2026 bis 2028 ergibt sich eine Verbesserung von rund 76 Millionen Franken.

Neben den Massnahmen aus dem Entlastungspaket 2026 resultiert diese Verbesserung hauptsächlich aus Mehrerträgen bei den kantonalen Steuern und beim Bundesfinanzausgleich. Gleichzeitig steigen aber auch die Staatsbeiträge an.

Staatsquote steigt leicht an

Trotz den Entlastungsmassnahmen steigt der bereinigte Aufwand gegenüber dem Vorjahresbudget um rund 89 Millionen Franken oder 2 Prozent an. Hauptgrund dafür sind die höheren Staatsbeiträge, welche gegenüber dem Budget 2025 am stärksten zunehmen. Das prognostizierte nominale Wirtschaftswachstum beträgt für das Jahr 2026 1,7 Prozent. Die Regierung erwartet damit für das Jahr 2026 eine leichte Zunahme der Staatsquote.

Investitionen bleiben konstant

Die Regierung will auch künftig in die Zukunft investieren und sieht im Budget 2026 Nettoinvestitionen in der Höhe von 231,1 Millionen Franken vor. Die staatlichen Investitionen sind von den Entlastungsmassnahmen nur marginal betroffen. Sie liegen in etwa auf dem Wert des Vorjahres.

Übermässiger Eigenkapitalabbau wird gestoppt

Aufgrund der erwarteten Defizite nehmen die finanziellen Reserven im aktuellen Jahr und im Budgetjahr 2026 nochmals ab. Per Ende 2026 wird sich das freie Eigenkapital voraussichtlich auf rund 830 Millionen Franken reduzieren. Mit dem Entlastungspaket 2026 fällt der Rückgang des Eigenkapitals jedoch deutlich tiefer aus.

Mit Blick auf die kommenden Jahre ist die rasche und gestaffelte Umsetzung des Entlastungspakets notwendig, um den Kantonshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen und den Eigenkapitalabbau zu stoppen. Gemäss provisorischer Finanzplanung erwartet die Regierung im Jahr 2029 wieder eine «schwarze Null» und einen Bestand an freiem Eigenkapital von rund 770 Millionen Franken. Damit bleibt der Kanton finanziell handlungsfähig und ist für die anstehenden Herausforderungen gut gerüstet.

Staatskanzlei Kanton St.Gallen / Redaktion Linth24