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Rapperswil-Jona
27.12.2025

Weihnachten wie früher

Die Franziskuskirche in Kempraten wurde zum Ort, an dem sie Seele ausruhen durfte.
Die Franziskuskirche in Kempraten wurde zum Ort, an dem sie Seele ausruhen durfte. Bild: Markus Arnitz, Linth24
In der Franziskuskirche Kempraten wurde die «Nacht vor der Nacht» mit Humor, Erinnerungen und viel Musik zur warmherzigen Einstimmung auf Weihnachten.

Es gibt Abende, die fühlen sich sofort vertraut an. Die «Nacht vor der Nacht» in der Franziskuskirche Kempraten ist genau so einer. Kaum ertönten die ersten Bläserklänge, lag sie in der Luft: diese Mischung aus Erwartung, Gelassenheit und leisem Staunen. Weihnachten klopft an; nicht laut, sondern herzlich.

Die Kirche war bis zum Rand gefüllt. Wer dabei war, ahnte: Das wird kein gewöhnlicher Anlass, sondern eine herzliche und amüsanten Einstimmung auf das Geburtsfest Christi.  Begleitet von Augenzwinkern, das den Abend wohltuend leicht machte.

Humor mit Tiefgang

Diakon Robert Schätzle führte brillant, pointiert und mit jener humorvollen Gelassenheit, die man nicht lernen kann, durch den Abend. Seine Geschichten über Weihnachten «wie früher» trafen ins Schwarze. Wer glaubte, allein mit seinen Kindheitserinnerungen an festgelegte Menüs, unverrückbare Rituale und kleine familiäre Dramen zu sein, wurde eines Besseren belehrt. Gelächter mischte sich mit zustimmendem Nicken: Man erkannte sich wieder.

Besonders stark war Schätzles Fähigkeit, den Humor nie zur Pointe verkommen zu lassen. Hinter jedem Schmunzeln lag eine leise Frage: Was hat uns damals wirklich getragen? Und was davon brauchen wir heute noch?

  • Diakon Robert Schätzle entführte die Besucher in eine Weihnachtswelt aus Erinnerungen, Witz und Charme. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Stimmungsbilder «Die Nacht vor der Nacht», Weihnachten wie früher, Franziskuskirche Kempraten 2025 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Stimmungsbilder «Die Nacht vor der Nacht», Weihnachten wie früher, Franziskuskirche Kempraten 2025 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Stimmungsbilder «Die Nacht vor der Nacht», Weihnachten wie früher, Franziskuskirche Kempraten 2025 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Stimmungsbilder «Die Nacht vor der Nacht», Weihnachten wie früher, Franziskuskirche Kempraten 2025 Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Humorvolle überzeichnet und trotzdem ein Körnchen Wahrheit darin: die Familien-Weihnachtsfeier. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Musik, die verbindet

Der Abend war sorgfältig gegliedert, fast wie ein musikalisch-literarischer Spaziergang durch vergangene Weihnachtswelten. Das Streicher- und Bläserensemble; der Projektchor der Franziskuskirche, verstärkt durch den Männerchor Igis, die Sopranistin Larissa Bretscher – alles fügte sich zu einem warmen Klangbild. Mal imposant und raumfüllend, mal schlicht und zum Mitsingen, aber immer ehrlich. Ein musikalischer Zauber, welcher Wärme und Geborgenheit gab.

Zwischen Liedern wie «Es ist ein Ros entsprungen», «O Holy Night» oder dem unvermeidlichen «Stille Nacht» entstand jener Raum, in dem Weihnachten mehr ist als Dekoration und Terminplan.

  • Annelies (r.) und Julie, zwei Frauen aus der Pfarrei, teilten Erinnerungen an Weihnachten. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Annelies aus Kempraten. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Julie aus dem Oberwallis. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Der Projektchor der Franziskuskirche Kempraten mit dem Männerchor Igis. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Die Sopranistin Larissa Bretscher gab dem Abend eine besondere Note. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Das Streicher- und Bläserensemble unter der Leitung von Wolfram Scharf. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Eine Kerze für die Nacht vor der Nacht. Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Mehr als Nostalgie

«Weihnachten wie früher» war an diesem Abend kein Rückzug in sentimentale Zeiten. Es war eine Einladung, das Wesentliche neu zu entdecken: Nähe, Zeit, Menschlichkeit. Oder, wie es ein Text treffend formulierte: Weil Gott Mensch wurde, dürfen auch wir Mensch sein.

Als am Ende Kerzen verteilt wurden und die Kirche im sanften Licht erstrahlte, war klar: Diese «Nacht vor der Nacht» bleibt. Nicht als Erinnerung an früher – sondern als Ermutigung für heute.

Markus Arnitz, Linth24
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