Home Region Sport Schweiz/Ausland Rubriken Agenda
Region
29.10.2024
29.10.2024 10:06 Uhr

GZO käme für Steuerzahler teuer

Bezahlen am Ende die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für das Versagen des Verwaltungsrates des GZO Spital Wetzikon? (Symbolbild)
Bezahlen am Ende die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler für das Versagen des Verwaltungsrates des GZO Spital Wetzikon? (Symbolbild) Bild: Adobe Stock
Der GZO-Verwaltungsrat reichte bei den Aktionärsgemeinden einen Antrag um Unterstützung mit einem «mittleren zweistelligen Millionenbetrag» ein. Für die Steuerzahler käme es teuer.

Am vergangenen Freitag liess der GZO-Verwaltungsrat die Bombe platzen bzw. präsentierte das aus seiner Sicht «nachhaltige» Sanierungskonzept. Kernpunkte: Die Gläubiger sollen auf einen Grossteil ihrer Gelder verzichten, es soll eine Wertberichtigung vorgenommen werden – und die Aktionärsgemeinden sollen mit einem «mittleren zweistelligen Millionenbetrag» zur Kasse gebeten werden. Also die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in den 14 GZO-Aktionärsgemeinden Bauma, Bäretswil, Bubikon, Dürnten, Fischenthal, Gossau, Grüningen, Hinwil, Rüti, Seegräben, Wald und Wetzikon.

Wetzikon müsste bis zu 15 Millionen Franken einschiessen

Leider hat der GZO-Verwaltungsrat keine genauen Zahlen publiziert, und «mittlerer zweistelliger Millionenbetrag» ist dehnbar. Der kann also zwischen ca. 20 bis 60 Mio. Franken liegen. Und das würde für die einzelnen Gemeinden, die anhand ihrer Einwohnerzahl am GZO beteiligt sind, wie folgt aussehen:

Im vorgeschlagenen GZO-Sanierungskonzept würden auch die Steuerzahler der Zürcher Oberländer Gemeinden kräftig zur Kasse gebeten. Bild: Zürioberland24/Linth24

Quelle: Einwohnerzahlen gemäss Gemeinde-Websites (28.10.24), alle Angaben ohne Gewähr.

Enorme Belastungen

Aufgrund ihrer Einwohnerzahl am stärksten zur Kasse gebeten würde die Stadt Wetzikon mit bis zu 15 Mio. Franken. Aber auch für andere Gemeinden wären die Kosten eine enorme Belastung. So könnte das die Steuerzahler in Gossau, Rüti oder Wald zwischen 2 bis 6 Mio. Franken kosten.

Wie sollen Gemeinden, die für 2025 vielerorts bereits jetzt mit einem Aufwandüberschuss rechnen, diese Zeche bezahlen? Und wer garantiert den Steuerzahlenden, dass dies die letzte Geldspritze ist und es später nicht erneut für die Fehler anderer bluten muss?

Ein Beispiel: Die Gemeinde Hinwil rechnet fürs kommende Jahr mit einem Minus von 3.2 Mio. Franken. Mit der Rechnung von der GZO kämen zwischen 2 bis 7 Mio. Franken obendrauf.

Die Milchbüechli-Rechnung ist einfach: Einnahmen in dieser Höhe können nur über drastische Sparübungen zulasten der Gemeinschaft in den Gemeinden oder über Steuererhöhungen generiert werden. Am Ende bluten die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler so oder so. Sie bluten für das Versagen des GZO-Verwaltungsrates.

Es wird spannend, wie die Aktionärsgemeinden ihren Stimmbürgerinnen und Stimmbürger diese bittere Pille andrehen wollen. Einziger Hoffnungsschimmer dabei: Die Bürgerinnen und Bürger werden an Gemeindeversammlungen darüber abstimmen können, ob sie diese Pille auch schlucken wollen.

Barbara Tudor, Zürioberland24 / Linth24