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Rapperswil-Jona
26.10.2024
28.10.2024 05:36 Uhr

Das Ende der Regionalspitäler

Für den Gesundheitsökonomen Heinz Locher ist das GZO-Spital in Wetzikon nicht nur eine Baustelle, sondern ein Symbol für eine falsche Gesundheitspolitik.
Für den Gesundheitsökonomen Heinz Locher ist das GZO-Spital in Wetzikon nicht nur eine Baustelle, sondern ein Symbol für eine falsche Gesundheitspolitik. Bild: Foto: Keystone, Christian Beutler/ zvg
Gesundheitsökonom Heinz Locher äussert sich im «Tages Anzeiger» zur prekären Situation der Regionalspitäler. Er sagt einen grundsätzlichen Wandel des Systems voraus.

Für den renommierten Gesundheitsökonomen Heinz Locher zeigen die aktuellen Diskussionen zum Spital Wetzikon, dass die regionale Gesundheitsversorgung umgekrempelt werden muss. Dies würde faktisch das Ende von Spitälern wie in Männedorf, Uster oder eben Wetzikon bedeuten.

Keine Zumutung, 20 Minuten zu fahren 

Die verbesserte Mobilität der Menschen spreche für eine Zentralisierung. Locher sagt: «Es ist keine Zumutung, 20 Minuten länger in ein Spital zu fahren für eine Hüftoperation. Viele fahren, ohne zu zögern, zwei Stunden, um in den Europapark zu gehen. Ausserdem würde Ihre Hüfte dann von Ärztinnen und Ärzten operiert, die 300 Hüften pro Jahr operieren und nicht nur 25».

Zwei Ambulatorien genügen

In einem ersten Schritt fordert Locher, dass die Zürcher Gesundheitsdirektorin die «Spitäler Uster und Wetzikon zur Zusammenarbeit zwingen» muss,  und zwar bereits ab Januar 2025.

Und der Gesundheitswirtschaftler geht noch weiter: «In Zukunft wird es zwischen Zürich und Rapperswil sowieso keine Regionalspitäler mehr brauchen». Je ein Ambulatorium in Zürich und Rapperswil würden genügen.

Kleinspitäler, welche die ganze Palette an Operationen anbieten und mit riesigen Bettenstationen ausgestattet sind, seien unnötig. 

Nathalie Rickli gefordert

«Wir müssen nicht schauen, wie wir unsere Spitalgebäude füllen, sondern uns fragen, welche Leistungen wir anbieten müssen und wo sie am besten erbracht werden.» Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli müsse jetzt mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln dafür sorgen, dass die Umstrukturierung gelinge, sagt Gesundheitsökonom Locher. 

Thomas Renggli