Zur Lösung der Verkehrsprobleme in und um Uznach hat das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen mit grosser Sorgfalt die regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster (RVS) geplant. Der Gemeinderat ist von diesem Projekt überzeugt, weil es für die Gemeinde Uznach einen grossen Nutzen bringt:
- Spürbare Entlastung der Ortsdurchfahrt
- Mehr Lebensqualität im Siedlungsgebiet
- Erhöhung der Verkehrssicherheit
- Direktanschluss Entwicklungsgebiet Uznach West
- Stabilere ÖV-Verbindungen
Gibt es Alternativen?
Uznach befasst sich seit Jahrzehnten mit der Lösung seiner Verkehrsprobleme. Bisherige Ansätze wie eine Kernumfahrung, Bahnunterführung oder ein Grosskreisel im Zentrum erwiesen sich als unzweckmässig.
Kernumfahrung und Städtli-Untertunnelung
Im Jahr 1996 wurde in Uznach über eine Kernumfahrung abgestimmt. Aufgrund der erheblichen Nachteile wurde das Vorhaben von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern an der Urne jedoch abgelehnt. Eine Kernumfahrung bzw. Untertunnelung des Städtchens würde zwar das Städtchen, nicht aber die Zufahrtsstrassen entlasten. Die hohen Kosten stünden somit in keinem Verhältnis zum geringen Nutzen des Projekts.
Bahnunterführung
Die Machbarkeit einer Bahnunterführung wurde vom kantonalen Tiefbauamt mittels Studie abgeklärt. Die Studie kam zum Ergebnis, dass die Untertunnelung des Bahnübergangs Grynaustrasse aus baulichen und verkehrlichen Gründen weder zweckmässig noch funktional wäre. Zudem wäre im Städtchen mit erheblichem Mehrverkehr zu rechnen. Die Aufenthaltsqualität würde nicht verbessert, sondern weiter verschlechtert.
Grosskreisel
Mit einem Grosskreisel würde der Verkehr im Zentrum nicht eliminiert, sondern lediglich auf die obere Bahnhof- und die untere Bahnhofstrasse verlagert. Diese Strassen hätten einen enormen Mehrverkehr zu verkraften. Die Kies- und übrigen Schwertransporte müssten über die Bahnhofstrasse und damit unmittelbar am Bahnhof vorbeigeführt werden, wo reger Fuss- und Veloverkehr herrscht. Diese Verkehrsführung widerspricht der Absicht, das Bahnhofsgebiet grossflächig in eine Begegnungszone umzuwandeln.
Variantenstudium
Neben den oben erwähnten Projektideen wurden im Rahmen der Zweckmässigkeitsbeurteilung über 20 Varianten rund um Uznach studiert und bewertet. Dabei ging die Linienführung des heute vorliegenden Projekts als Bestvariante hervor, und die Bevölkerung wurde im Rahmen von zwei Mitwirkungsprozessen in die Optimierung dieser Linienführung miteinbezogen.
Weitere Varianten aus der Bevölkerung wurden während der Projektierungszeit in groben Zügen geprüft. Dabei stellte sich heraus, dass diese entweder die übergeordneten regionalen Ziele nicht erfüllen, technisch nicht machbar, nicht bewilligungsfähig oder unverhältnismässig sind.
Was kostet die RVS?
Die Projektierungs- und Baukosten für die RVS belaufen sich gemäss Prognose auf 406 Millionen Franken (Kostengenauigkeit +/- 15 %). Den grössten Teil bezahlt der Kanton St.Gallen aus dem kantonalen Strassenfonds. Die im Fonds enthaltenen Mittel sind für Strassenverkehrsprojekte reserviert und zweckgebunden. Bei einem Nein zur RVS würde das Geld in andere Strassenverkehrsprojekte investiert.
Gemessen an den Gesamtkosten sowie am Gegenwert ist der Kostenanteil der Gemeinde Uznach klein. Die aktuelle Prognose geht für Uznach von Kosten in der Höhe von 5.6 Mio. Franken aus (Anteil für Geh- und Radwege, flankierende Massnahmen, zusätzliche Unterhaltskosten Strassen).
Was passiert bei einem Nein?
Damit das kantonale Tiefbauamt die RVS erarbeiten konnte, waren 2013 und 2018 zwei Kantonsratsbeschlüsse nötig. Dank erheblichen Anstrengungen der politischen Kräfte in der Region Zürichsee-Linth wurde für das Vorhaben im Kantonsrat eine politische Mehrheit gefunden. Bei einem Nein zur RVS wäre nicht damit zu rechnen, dass der Kantonsrat in absehbarer Zeit grünes Licht für einen planerischen Neustart geben würde. Auch die Behörden der umliegenden Gemeinden, die sich jahrelang mit grossem Engagement für das Projekt ins Zeug gelegt haben, wären kaum davon zu überzeugen, einen neuen Planungsprozess mit völlig offenem Ausgang anzustossen.
Zur Erinnerung: Seitdem 1996 in Uznach das letzte Mal über ein Umfahrungsprojekt abgestimmt wurde, sind 28 Jahre vergangen. In dieser Zeit ist das Verkehrsproblem in und um Uznach sukzessive gewachsen. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. In Anbetracht des nun vorliegenden durchdachten Projekts des kantonalen Tiefbauamts möchte der Gemeinderat nicht noch einmal wertvolle Jahre verstreichen lassen, um am Ende ohne funktionierende Lösung dazustehen.
Weitere Informationen zum Projekt: a15-gaster.ch.