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Uznach
05.07.2024
05.07.2024 10:11 Uhr

A15: Hürden auf der Zielgeraden

Informationsveranstaltung A15-Gaster, 4. Juli 2024, Uznach
Informationsveranstaltung A15-Gaster, 4. Juli 2024, Uznach Bild: Markus Arnitz, Linth24
Die Informationsveranstaltung zur regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster bot einen vertieften Blick auf die geplante Umfahrung. Dem Grossprojekt bläst ein rauer Wind entgegen.

Generationenprojekte hatten noch nie einen leichten Stand in der basisdemokratischen Schweiz. Bis ein Konsens gefunden ist, kann es mitunter Jahre oder Jahrzehnte dauern. Mit diesem Modus Operandi müssen sich auch die Befürworter und möglichen Nutzniesser der regionalen Verbindungsstrasse A15-Gaster, auch als «Umfahrung Uznach» bezeichnet, herumschlagen.

Hochkarätige Referenten

Der gegen das Projekt formierte Widerstand der «IG Mobilität Region Uznach» markierte denn auch gleich am Eingang zur Turnhalle Haslen in Uznach mit einem Plakat Präsenz. Knapp 250 Bürgerinnen und Bürger aus den vom Projekt betroffenen Gemeinden fanden sich ein. Als Referenten informierte Regierungsrätin Susanne Hartmann zum politischen Prozess auf Kantonsebene. Die Gemeindepräsidenten Diego Forrrer, Uznach; Felix Brunschwiler, Schmerikon und Peter Hüppi, Gommiswald vertraten die Interessen aus der Sicht der durch den Verkehr belasteten Gemeinden. Den Hauptteil des Abends, sowohl bei der Präsentation wie auch bei der Beantwortung der Fragen, bestritt Manfred Huber, Projektleiter des Tiefbauamts SG.

Zunehmendes Verkehrschaos

Diego Forrer machte den Anfang uns kam gleich zur Sache:  Mit 16'000 Fahrzeugen muss das Nadelöhr Städtli Uznach täglich klarkommen. In Schmerikon sind es mit 11'500 etwas weniger, aber für ein Seedorf eine doch beachtliche Menge. Ein besondere Belastung ist der Schwerverkehr mit mehreren hundert Lastwagen und Sattelschleppern täglich. Die A15-Gaster hat zum Ziel, die Ortsdurchfahrten zu entlasten und die Lebensqualität im Siedlungsraum zu erhöhen. Falls gegen das Projekt das fakultative Referendum ergriffen wird und es an der Urne scheitern sollte, gäbe es keinen Plan B, so Regierungsrätin Susanne Hartmann.

 

  • Diego Forrer, Gemeindepräsident Uznach Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • ca. 250 Personen besuchten die Informationsveranstaltung A15-Gaster am 4. Juli 2024 in Uznach Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Regierungsrätin Susanne Hartmann Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Manfred Huber, Projektleiter TBA SG Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Felix Brunschwiler, Gemeindepräsident Schmerikon Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Heidi Romer, Gemeindepräsidentin Benken SG Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Projektpräsentation

Im ersten Hauptteil des Abends führte Projektleiter Manfred Huber, unterstützt durch digitale Visualisierungen und ein Video, durch die einzelnen Abschnitte der Umfahrung. Schwierigkeiten mache der Bereich mit der geplanten Brücke Hasenweid aufgrund geologischer Herausforderungen. Auch aus diesen Gründen sei mit Mehrkosten zu rechnen. Mittlerweile liegt die Höhe des Genehmigungskredits bei 406 Millionen Franken. Zu Beginn waren es gerade einmal knapp 100 Mio. Weitere Gründe für Mehrkosten sind in der Projektpräsentation aufgeführt.

Situation Schmerikon

Gemeindepräsident Felix Brunschwiler wies eindringlich auf die immense Wichtigkeit des Projekts für Schmerikon hin. Die aktuelle Situation sei für die kleine Gemeinde schon seit Jahren untragbar. Seit 2009 sei er in die Planung eingebunden, nach den Mitwirkungsverfahren sei ein politischer Entscheid zwingend notwendig.

Der Widerstand

Gegen das Projekt hat die «IG Mobilität Region Uznach» ein Referendum angekündigt, für welches sie 400 Unterschriften benötigt. Damit ist es mehr als wahrscheinlich, dass das Projekt «Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster» an die Urne kommt. Lehnen die Stimmberechtigten das Projekt ab, wird sich wohl die nächste Generation um eine Lösung kümmern müssen.

  • Peter Göldi, Geschäftsführer RZL, moderierte die Fragerunde Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Bereit um Fragen zu beantworten: v.l.n.r. Peter Hüppi, Gommiswald; Felix Brunschwiler, Schmerikon; Diego Forrer, Uznach Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Manfred Huber und Susanne Hartmann Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Die IG Mobilität Region Uznach markierte Präsenz Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Der VCS St. Gallen Appenzell mit einem Geschenk an die Referenten Bild: Markus Arnitz, Linth24
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  • Ivo Kuster, Eschenbach, Vorstand VCS Region Linthgebiet mit dem Geschenk an Regierungsrätin Susanne Hartmann Bild: Markus Arnitz, Linth24
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Fragerunde

Peter Göldi, Geschäftsführer Region-Zürichsee-Linth moderierte die Frage- und Antwortrunde. Er wies darauf hin, dass politische Statements am Podium im Oktober zu verkünden seien. Viel half es nicht. Obwohl während der ganzen vorgängigen Präsentation klargemacht wurde, dass keine anderen Varianten oder Linienführungen zur Diskussion stehen, konnten es einige der Votanten doch nicht unterlassen, genau diese Punkte wieder aufzuwerfen. Bei weiteren Fragen ging es um die Quellen für die Fahrzeugzählung, Vergleiche mit der Umfahrung in Bütschwil, Landschaftsschutz und Kosten/Nutzen.

Medienmitteilungen unten:
FDP (pro) und IG Mobilität Region Uznach (kontra)

Link zum Projekt A15-Gaster: https://a15-gaster.ch/faq-und-downloads/#.MedienundDownloads

Link zur Präsentation vom 4. Juli 2024 in Uznach: https://a15-gaster.ch/images/20240703_TBA_Praesentation_InfoanlassRVS.pdf

Markus Arnitz, Linth24