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Kanton
04.03.2020
05.03.2020 09:04 Uhr

Covid-19: Fakten am 4.März

Linth24 aktualisiert laufend die Informationen rund um den Covid-19 Virus in der Schweiz. Dabei werden nur offiziell bestätigten Informationen von Bund, Kantonen und Firmen verwendet.

Schweizer in Israel unerwünscht

4.3. / 21:30: Aus Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus hat Israel am Mittwoch drastische Einreisebestimmungen verhängt. Staatsbürger aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und Spanien dürfen nicht mehr einreisen, ausser «sie sind bereit und haben die Möglichkeit dazu, sich in eine 14-tägige Quarantäne zu begeben», steht in einem Erlass des Gesundheitsministeriums. In Israel sind derzeit 50'000 Menschen unter Quarantäne.

Foto EDA.

Swiss und Lufthansa reduzieren Flüge

4.3. / 20:30: Mit den bisherigen und den neuen Massnahmen reduzieren die Swiss die Kurzstreckenflüge um 20% und die Langstreckenflüge um 10%.

Ab dem 8. März werden weitere Anpassungen am Swiss Streckennetz vorgenommen. Dies betrifft ab Zürich und Genf das gesamte Kurz- und Mittelstreckennetz sowie auf der Langstrecke die Ziele Tokio, Osaka und Singapur. Die drei Langstreckenziele werden um je zwei wöchentliche Frequenzen reduziert. Damit werden Tokio und Singapur noch 5x pro Woche bedient, Osaka wird 3x wöchentlich angeflogen. Die Anpassungen am Kurz- und Mittelstreckennetz gelten bis zum 28. März, diejenigen auf der Langstrecke bis zum 24. April.

Lufthansa Group setzt Flüge zum chinesischen Festland weiter aus.

  • Flüge nach Peking, Shanghai, Nanjing, Shenyang und Quingdao werden bis zum 24. April 2020 ausgesetzt
  • Flüge von und nach Hongkong werden im März und April reduziert

Offiziell 58 Infizierte und über 2600 Tests

4.3. / 17.45 Uhr: Das Referenzlabor für neu auftretende Viruserkrankungen (NAVI) in Genf hat in der Schweiz in 58 Fällen Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Alle Erkrankten sind isoliert. Die Gesundheitsbehörden benachrichtigen enge Kontaktpersonen.

Bisher wurden 2675 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus negativ getestet (alle Laboratorien zusammengenommen). 

Prof. Dr. med. Pietro Vernazza, Chefarzt der Infektiologie und seit 1985 beim Kantonsspital St.Gallen. Bild: Linth24 / ZVG

Kantonsspital St.Gallen publizierte interessante Studie

4.3. / 17:15 Linth24 Leser Clemens Müller fand eine interessante Studie, deren Haupterkenntnisse das Kantonsspital St.Gallen / Klinik für Infektiologie/Spitalhygiene am 18. Februar publizierte. Autor ist Prof. Dr. med. Pietro Vernazza, Chefarzt der Infektiologie und seit 1985 beim Kantonsspital St. Gallen tätig. Artikel-Link.

Die Ergebnisse der chinesischen Studie

  • Untersucht wurden 70'000 Patienten.
  • Über 80% der Erkrankten haben milde Symptome
  • 14% der haben ein schweres Krankheitsbild, 4.7% mit kritischer Erkrankung
  • Todesfälle werde praktisch nur bei älteren Personen über 40 beobachtet (darunter 0.2%)
    • Keine Todesfälle bei Kindern unter 10 Jahren
    • Todesrate steigt mit Alter:
      • 0.4% bei 40+jährigen
      • 1.3%  bei 50+jährigen
      • 3.6% bei 60+jährigen
      • 8% bei 70+
    • Todesrate ist bei Männern höher als bei Frauen

Die Erkenntnisse von Prof. Dr. med. Pietro Vernazza

  • Die Publikation des Chinesischen CDC muss sicher noch kritisch überprüft werden.
  • Auch wenn es so wäre, dass das neue Coronvavirus (Covid-19) längerfristig wie eine schwere saisonale Grippe verläuft, so dürfen wir die Epidemie nicht bagatellisieren.
  • Im Moment ist es International immer noch angezeigt, durch Containment Massnahmen die weitere Ausbreitung zu stoppen.
  • Ungebremst, wird die Infektion in recht kurzer Zeit sehr viele Menschen anstecken.

Speziell an der neuen Coronavirus-Infektion ist, dass diese Krankheitswelle plötzlich auf eine nicht immune Bevölkerung trifft und daher kurzfristig eine grosse Belastung für das Gesundheitswesen darstellt.

Im Gegensatz zur Saisonalen Grippe bauen wir als Population eine Immunität gegen die neuen Coronaviren auf. Dies im Gegensatz zur Grippe, gegen die wir nur teil-immun werden.

Weitere Fälle in Bern und Aargau bestätigt

16:15: Im Kanton Aargau liegen zurzeit sieben bestätigte Fälle vor. Rund 150 Kontaktpersonen befinden sich zurzeit in Quarantäne. Mit weiteren Fällen muss gerechnet werden. Das Gesundheitswesen ist aber nach wie vor in der Lage, die Situation zu bewältigen. Aktuell melden 11 Kantone sowie alle Nachbarländer der Schweiz bestätigte Fälle.

Während der Nacht auf heute Mittwoch sind im Kanton Bern bei zwei weiteren Personen wahrscheinliche Corona-Ansteckungen festgestellt worden. Die eine Person wohnt in Biel, hat sich aber zuvor im Raum Mulhouse aufgehalten. Eine weitere Person, die aus dem Kanton Jura stammt, wurde im Spital von St-Imier hospitalisiert. Auch sie besuchte vor kurzem den Raum Mulhouse (Frankreich). Es ist derzeit unklar, ob der Aufenthalt im Raum Mulhouse zur Exposition geführt hat.

Rapperswil-Jona: Keine Bürgerversammlung und Schutz der Mitarbeitenden

4.3. / 15:45: Keine Bürgerversammlung am 12. März, Infoschrift an Eltern und der Schutz städtischer Mitarbeiter stehen im Zentrum der Massnahmen des Stadtrats. Unter anderem entschied der Stadtrat, dass Mitarbeitende oder Schüler, welche die letzten zwei Wochen in einem Risikogebiet waren, in eine freiwillige Quarantäne gehen sollen und dass Reisende aus den betroffenen Gebieten, das Stadthaus oder andere städtische Gebäude nicht betreten sollen: Linth24 Artikel

Bald hundert Covid-19 Fälle in der Schweiz

4.3. / 15:00: Die zuständigen Bundesämter informierten am Nachmittag. Linth24 hat die wesentlichen Aussagen zusammengefasst und zitiert. Informationen von BAG-Sprecher Daniel Koch.

Neue Fälle von Infizierungen und Heilungen

4.3. / 13:40: Im Kanton Waadt ist die Zahl der Erkrankten von 2 auf 7 gestiegen. Ein im Kantonsspital gepflegter Patient aus Frankreich konnte unterdessen das Spital verlassen. Rund um die neuen Fälle ist die Untersuchung des Übertragungsweges im Gang.

Im Kanton Tessin gelten zurzeit 7 Personen als erkrankt. Die Mehrzahl wird im familiären Rahmen unter ärztlicher Aufsicht gepflegt. Einer dieser Fälle kam heute dazu. 

Was im Linthgebiet abgesagt oder verschoben wurde

4.3. / 13:15: Wegen der Covid-19 Situation finden verschiedene öffentliche Anlässt nicht zum geplanten Termin statt. Linth24 listet alle bekannten Absagen und Verschiebungen und aktualisiert die Liste laufend: Betroffene Veranstaltungen. Entsprechende Meldungen von Veranstaltern bitte an redaktion@linth24.ch senden. Alle Veranstaltungen sind zu finden in der Linth24 Agenda.

Zwei weitere Fälle im Kanton Schwyz

4.3. / 13:00: Gestern wurde der erste Fall gemeldet und heute morgen kamen zwei weitere Fälle mit Covid-19 Infizierung hinzu. Die Staatskanzlei schreibt: Coronavirus: Im Kanton Schwyz sind drei bestätigte Fälle des neuen Coronavirus aufgetreten. Auch der Referenztest des Genfer Labors hat den Erstbefund in allen drei Fällen bestätigt. Die Patienten sind unabhängig voneinander erkrankt.

Am Dienstagabend, 3. März 2020, ist ein erster Coronafall im Kanton Schwyz bestätigt worden. In der Zwischenzeit sind zwei weitere Fälle dazugekommen. Es handelt sich um einen Mann und um zwei Frauen im Alter von 26, 43 und 55 Jahren. Eine Person ist im Spital Schwyz hospitalisiert und zwei Personen befinden sich in betreuter Quarantäne zu Hause. Allen drei Personen geht es den Umständen entsprechend gut. Zurzeit wird geprüft, ob weitere Personen Kontakt mit den Patienten hatten. Diese werden über die Verhaltens- und Quarantänemassnahmen instruiert.

Erster bestätigter Corona-Fall im Kanton St.Gallen

4.3. / 6:45: Bei einer Person im Kanton St.Gallen ist das Coronavirus nachgewiesen worden. Die Person wird vom Kantonsspital betreut. Sie befindet sich in guter gesundheitlicher Verfassung. Die Person sowie deren enge Kontaktpersonen wurden identifiziert, informiert und haben Verhaltensanweisungen erhalten. Für die Bevölkerung besteht kein erhöhtes Risiko.

Bei der Person handelt es sich um eine erwachsene Frau aus St.Gallen. Sie zeigt leichte Symptome wie Schnupfen, ist aber in guter gesundheitlicher Verfassung. Eine Hospitalisation ist nicht notwendig. Die Frau muss jedoch bis 48 Stunden nach Ende der Symptome und insgesamt zehn Tage zu Hause bleiben. Sie hat eine Verhaltensinstruktion erhalten.

Die Frau weilte vom 21. bis 23. Februar 2020 in Mailand. Wenige Tage nach ihrer Rückkehr zeigte sie leichte Symptome und hat richtig gehandelt: Sie blieb zuhause, meldete sich telefonisch beim Arzt und wurde für einen Abstrich aufgeboten. Dieser ist nun positiv ausgefallen. Noch ausstehend ist das zweite Laborresultat des Referenzlabors für Viruserkrankungen (NAVI) in Genf.

Das Kantonsarztamt hat Personen, die mit der Frau im selben Haushalt wohnen, sowie weiteren engen Kontaktpersonen 14 Tage Quarantäne verordnet. Quarantäne bedeutet, dass die betroffenen Personen während der Inkubationszeit von 14 Tagen zuhause bleiben müssen und keinen engen Kontakt zu weiteren Personen haben dürfen. Mit diesem Schritt kann eine allfällige Übertragung des Virus eingedämmt werden. Quarantäne wird als Vorsichtsmassnahme - wie im aktuellen Fall - bei Personen verhängt, die derzeit keine Symptome einer Erkrankung zeigen.

Situation Weltweit

Datum Anzahl Infizierung Anzahl Tote Tote
ausserhalb
Chinas
Anzahl Geheilte
1.3. 86'000 2980 109 42'000
2.3. 89'000 3045 133 45'000
3.3. 90'000 3118 175 48'000
4.3 93'000 3203 222 50'000
         

Situation Italien

  Anzahl Infizierungen Anzahl  Tote
1.3. / 7:00 Uhr 1128 29
2.3. / 7:00 Uhr 1694 34
3.3. / 7:00 Uhr 2036 52
4.3. / 7:00 Uhr  2502 79
     

Situation Schweiz

  Anzahl Infizierungen Anzahl Tote Anzahl Geheilte
28.2 / 23:00 Uhr 12 0 0
29.2 / 23:00 Uhr 19 0 0
1.3. / 23:00 Uhr 24 0 1
2.3. / 23:00 Uhr 39 0 1
3.3. / 23:00 Uhr 54 0 2
       

Daten von Bundesamt für Gesundheit und Kantone

Zirkus Knie zieht bisher keine Konsequenzen

4.3. / 6:15: Zirkus Knie schreibt auf seiner Webseite: Wir halten uns an die Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit sowie an die Vorgaben unserer jeweiligen Standort-Kantone, die über die Durchführung der Veranstaltungen entscheiden. Momentan gilt das Veranstaltungsverbot für Anlässe über 1000 Personen bis zum 15. März 2020. Unsere Vorstellungen beginnen am 18. März 2020 in Rapperswil – und wir sind voller Zuversicht, dann in eine tolle Tournée 2020 starten zu können.

2 Veranstaltungen in Rapperswil - Jona abgesagt

4.3. / 00:00: Wegen der aktuellen Situation finden die folgenden Veranstaltungen nicht statt:

  • Die Autoshow Rapperswil-Jona vom 21. und 22. März wurde abgesagt. Dies wurde «aufgrund der aktuellen Situation betreffen Corona Virus und entsprechendem Veranstaltungsverbot und Auflagen entschieden», schreiben die Organisatoren.
  • Das Konzert «Time» des Teamchor Jona von Sonntag, 8. März 2020, 17.00 Uhr in der Kath. Kirche Jona wird verschoben. Dies aufgrund der Kriterien des Kantons St.Gallen, welche Veranstalter im Zusammenhang mit dem Coronavirus einhalten müssen. Die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Leiter Max Aeberli bedauern natürlich die Folgen der ausserordentlichen Situation. Sie freuen sich umsomehr, wenn Sie sich jetzt schon das Ersatzdatum für das Konzert «Time» reservieren: Sonntag, 3. Mai 2020, 19.00 Uhr, ebenfalls in der Kath. Kirche Jona.

Zürich verschärft Veranstaltungs-Regeln

4.3. / 00:00: Zur Verminderung des Übertragungsrisikos spricht die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich folgende Empfehlungen für Veranstaltungen aus:

  • Veranstaltungen jeder Grösse mit teilnehmenden Gruppen aus den betroffenen Gebieten (Italien, China, Südkorea, Iran) sollen nicht durchgeführt werden.
  • Veranstaltungen mit vielen Personen in engem körperlichem Kontakt in geschlossenen Räumen sollen nicht durchgeführt werden (z. B. Clubs).
  • Veranstaltungen mit externen Teilnehmenden in Alters- und Pflegeheimen sollen nicht durchgeführt werden.

Schulen und Unterricht können nicht mit Veranstaltungen gleichgesetzt werden. Für Schulveranstaltungen ausserhalb des Unterrichts gelten hingegen die oben genannten Kriterien.

St.Gallen und Thurgau ohne bestätigte Fälle

4.3. / 00:00: Der Kanton St.Gallen teilt mit, dass es im Kanton keine bestätigten Fall des Coronavirus gibt. Bekannte und noch offene Fälle: 11, ehemalige Verdachtsfälle: 97.

Der Kanton Thurgau hat ebenfalls keine Fälle gemeldet.

Zunehmende Zahlen in weiteren Kantonen

4.3. / 21:00: Bis Mittwochmittag gab es im Kanton Freiburg vier bestätigte Coronavirus-Fälle. Der Gesundheitszustand der drei ersten Personen gibt zurzeit keinen Anlass zur Besorgnis. Der vierte Freiburger Fall wird derzeit am HFR behandelt.

Im Tessin gibt es derzeit 15 Personen, die am Coronavirus erkrankt sind. Die meisten davon sind familiär miteinander verbunden. Weitere enge Kontakte der bestätigten Fälle stehen unter ständiger Überwachung der kantonalen Behörden.

Redaktion Linth24