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Kultur
27.10.2025
27.10.2025 17:05 Uhr

Zeitenräume mit Raum und Zeit

Hedi K. Ernst führte den Kunstverein Oberer Zürichsee durch ihre Ausstellung in der Trotte des Schlosses auf der Au ZH.
Hedi K. Ernst führte den Kunstverein Oberer Zürichsee durch ihre Ausstellung in der Trotte des Schlosses auf der Au ZH. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
Die Stille vergänglicher Stunden war für Künstlerin Hedi K. Ernst Auslöser für ihre letzte Ausstellung in der Schloss-Trotte in Au, die der Kunstverein Oberer Zürichsee besuchte.

Eine Kunstausstellung, die etwas Besonderes und sehr Einmaliges hat. Ist diese doch die letzte grosse Ausstellung, die die in Au wohnende Künstlerin und Kuratorin Hedi K. Ernst, machte. So ist auch der Raum nicht zufällig, sondern als «Heimspiel» in der Schloss-Trotte im Schloss Au auf der Halbinsel.

  • Hedi K. Ernst (1.v.l.) bei der Führung des Kunstvereins durch ihre Ausstellung in der Trotte des Schlosses auf der Au. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
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  • Die grossformatigen, runden Bilder, die für die Künstlerin eine Metapher für den ewigen Kreislauf des Lebens sind, harmonieren perfekt mit dem Raum der Schloss-Trotte. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
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Die Mitglieder des Kunstvereins Oberer Zürichsee erwartet ein Eintauchen in Zeiten und Räume. Grossformatige runde Bilder, in den sich der Beginn und das Ende der Zeit zu spiegeln scheinen, einen Blick auf die Unendlichkeit gewähren und sowohl den Fluss als auch die Erstarrung der Zeit einfangen. Organische Formen in zarten wie auch kräftigen Farben zeigen sich in Tälern, Seen, Bergen, in utopischen Landschaften, die zum Träumen einladen. Biologische und organische Strukturen deuten auf das stete Wachstum, die unendliche Erneuerung hin, während die Rissbildungen im Material die Dynamik der Zeit symbolisiert.

  • Die grossformatigen, runden Bilder, die für die Künstlerin eine Metapher für den ewigen Kreislauf des Lebens sind, harmonieren perfekt mit dem Raum der Schloss-Trotte. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
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  • Eines der grossformatigen, runden Bilder, die für die Künstlerin eine Metapher für den ewigen Kreislauf des Lebens und der Natur sind. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
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Hedi K. Ernst wollte mit diesen Kontrasten die duale Natur der Zeit darstellen, aber auch das Festhalten an Momenten. Die runden Formen bedeuten für sie die Unendlichkeit, die zyklische Natur und ist für die Künstlerin eine Metapher für den ewigen Kreislauf des Lebens. In ihrer letzten Ausstellung sind die Formen und diese Gedanken fest verankert und es machte sie sehr glücklich, diese so gestalten zu können. 

Cornelia Brändli (r.), Präsidentin des Kunstvereins, gratuliert Hedi K. Ernst zu der einzigartigen Ausstellung im Schloss Au. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy

Kunstverein dankt seinem langjährigen Mitglied

Cornelia Brändli, Präsidentin des Kunstvereins, gratulierte der Künstlerin, die ein langjähriges Mitglied des Vereins ist. Die ausgestellten Werke stünden nicht nur im Einklang mit der Künstlerin, sondern auch mit der Natur. Brändli dankte ihr für ihre Inspirationen, ihren Weitblick und ihr Wissen, das sie stets grosszügig weitergibt. Hedi K. Ernst würde die besondere Gabe besitzen, zeitgenössische Kunst verständlich und nahbar zu machen und der Kunstverein profitierte in zahlreichen ihrer Führungen davon. Unvergessen ist auch ihr grosses Engagement bei der Kuration der grossen Ausstellung zum Jubiläum des Kunstvereins 2018.

Im Park des Schlosses auf der Halbinsel Au erklärt Hedi K. Ernst dem Kunstverein ihre filigranen Skulpturen. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy

Künstlerin, Professorin, Kuratorin und Jurorin

Hedi K. Ernst ist seit über 40 Jahren Künstlerin aus Leidenschaft. In Chicago, San Francisco und New York studierte sie Kunstkeramik, Skulpturen und Malerei und war zehn Jahre lang Professorin für Fine Arts in San Francisco. Für die Stiftung Futur leitete sie Seminare und Workshops in den Universitäten in Los Angeles, Myanmar und Namibia und gab Kunstunterricht u. a. in Zuoz, Hongkong und Mumbai. Als Kuratorin und Jurorin war sie lange für das Kunst(Zeug)Haus, für die Stadt Rapperswil-Jona und für grosse Ausstellungen im Inland tätig. In vielen eigenen Ausstellungen zeigte sie stets aufs Neue, wie ausgefeilt ihre Technik, wie vielfältig ihre gewählten Medien, wie bereichernd ihre Kreativität ist und wie mutig sie immer neue Wege geht. Sie ist eine der Ersten in der Schweiz gewesen, die sich an 3-D-gedruckte Kunst wagte und damit unglaubliche Skulpturen schuf.

Kunstverein Oberer Zürichsee

Marie-Eve Hofmann-Marsy, Kunstverein Oberer Zürichsee