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Kultur
03.07.2025
02.07.2025 14:37 Uhr

Kunstverein im Kloster Ingenbohl

Schwester Rebekka Breitenmoser führte den Kunstverein in die Geschichte des Klosters Ingenbohl ein.
Schwester Rebekka Breitenmoser führte den Kunstverein in die Geschichte des Klosters Ingenbohl ein. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
Zum 200.Geburtstag der Seligen Mutter Maria Theresia Scherer findet bis Ende Oktober 2025 eine Ausstellung im Kloster Ingenbohl statt. Der Kunstverein Oberer Zürichsee besuchte sie.

Rund 30 Mitglieder des Kunstvereins Oberer Zürichsee fanden den Weg in den inneren Teil des Kanton Schwyz, in das auf dem Hügel bei Brunnen liegenden Kloster Ingenbohl, dem Zuhause der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz.

Schwester Rebekka Breitenmoser vermittelte spannend die geschichtlichen Eckpunkte des Klosters, das zu jeder Zeit ein Ort der Begegnung und des Innehaltens war.

Die «Ingenbohler Schwestern» sind Teil einer internationalen Kongregation, gegründet 1856 vom Kapuzinerpater Theodosius Florentini und Schwester Maria Theresia Scherer, und waren die wichtige Antwort auf die wachsende Not im 19. Jahrhundert.

Der Verlauf des Lebens in Glas gebannt

Zum 200. Geburtstag der Gründerin stellen zwölf Schwyzer Künstlerinnen und Künstler, darunter auch die Schwestern Raphaela Bürgi (2021 verstorben) und Gielia Degonda ihre Werke zum Thema «Der Brüchigkeit trotzen» aus, was bedeuten soll, dass Schwächeren geholfen wird und Hilfsbedürftige Unterstützung erhalten.

Kuratorin und Kunsthistorikerin Pia Zeugin startete ihre Führung bei der Klosterpforte und dem beeindruckend grossen Glasbild «Ins Licht» von SR Raphaela, das ein Symbol für den Lebenslauf mit klaren Linien, Unterbrüchen, starken und blasser werdenden Farben ist.

Kunsthistorikerin und Kuratorin Pia Zeugin (Mitte) vor dem beeindruckenden Glasbild der verstorbenen Sr. Raphaela Bürgi. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy

In Sr. Gielia Degondas Werken spiegelt sich das Leben der Gründerin, Meinrad Betscharts Skulpturen «Sprechrohr» stehen für Kranke und Benachteiligte, das Werk von Matthias Detterbeck symbolisiert den Widerstand gegen Oligarchen und die Bilder von Urs Holzgang «Rost schläft nicht» zeigen die Vergänglichkeit.

Regula Mathis-Riesen interpretiert die Verletzlichkeit der Natur, Christof Suter beschreibt das «Dienen», Norbert Stockers Stulpturen sich allein sich selbst verpflichtet, das Spraybild von Andy von Euw zeigt die Stärke der Brüchigkeit und Veronika Suter die Zerbrechlichkeit von Glas. 

Glaube und Hoffnung als Strauss Rosen

Zwei Künstlerinnen waren anwesend und führten die interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer intensiver in ihre Arbeiten ein.

Martina Kalchofner, die als Material für ihre Bilder gewachstes Papier und kräftige Farbpigmente nimmt, zeigt damit Sprödheit und Empfindlichkeit und wie aus Zartheit etwas Kraftvolles entstehen kann.

Martina Kalchofner (r.) zeigt in ihren Bildern, wie man Brüchigkeit erkennen und ihr trotzen kann. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy
«Landestation» von Martina Kalchofner, mit Bleistift auf Papier gebracht. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy

Barbara Schneider-Gegenschatz umrahmte ihre Werke mit poetischen Worten, wie bei «La vie en rose» – «Vom Leben gebogen und geformt, atme ich tief ein und aus, schenke mir einmal mehr einen bunten Strauss Glaube und Hoffnung.»

Barbara Schneider-Gegenschatz mit ihrem Bild «La vie en rose», einem Strauss Glaube und Hoffnung. Bild: Marie-Eve Hofmann-Marsy

Das gemeinsame Mittagessen im Klosterrestaurant «HügelCafe» war ein gemütlicher Abschluss des spannenden, zum Teil sehr berührenden Rundgangs durch die Ausstellung, die noch bis zum 31. Oktober 2025 geht. 

Marie-Eve Hofmann-Marsy, Kunstverein Oberer Zürichsee/Linth24