Eine Reise, die den Kunstverein Oberer Zürichsee nicht nur ins Wallis führte, sondern auch hin zu grossen Leidenschaften. Die Leidenschaft fürs Kunstsammeln, sich in Kunstwerken auszudrücken, fürs Entdecken von Kristallen, für feinen Wein und Walliser Käse.
Kunstverein unterwegs im Wallis
Immer wieder begegneten die Mitglieder während der unvergesslichen dreitägigen Reise Menschen, die sich mit ganzem Herzen ihrer Leidenschaft verschrieben haben.
Kunstdepot in Altdorf
Den Anfang machte Christoph Hürlimann mit der Führung durch sein Kunstdepot in Altdorf. Entlang der Wände in der 27 m hohen «Betonkapelle» finden sich Gemälde und rund 500 Skizzen von Hans Falk, im angrenzenden Depot über vier Etagen Kunstwerke aus aller Welt und von vielen berühmten Kunstschaffenden.
«Sammelleidenschaft ist eine Sucht, die nicht heilbar ist», erklärt Hürlimann mit einem Schmunzeln. So reist er rund um den Globus, besucht die grössten Kunstausstellungen und kauft ein. Besonders Indien hat es ihm angetan, dessen Kunst seiner Meinung nach in Europa viel zu wenig beachtet würde. Eine grossartige Kunstsammlung, die ihresgleichen sucht.
Spannende Gespräche mit Walliser Kunstschaffenden
Mit dem Car ging es weiter über den Furkapass nach Brig. Das Wallis begrüsste die Kunstreisenden mit schönstem Wetter und so war nach dem feinen Abendessen der Kunst-Spaziergang, den Reinhard Eyer, ehemaliger Präsident des Kunstvereins Oberwallis, organsierte, ein reines Vergnügen.
21 Künstlerinnen und Künstler gestalteten ebenso viele Schaufenster in Brig auf sehr kreative und originelle Weise, die jede und jeder von ihnen persönlich vorstellte.
Gemeinsam ging es ins Stockalperschloss zum abendlichen Apéro und dem spannenden Künstlergespräch in der Ausstellung von Nicolas Witschi. Fazit des Austausches war, dass Kunst nicht aus materiellen Gründen gemacht wird, sondern diese aus dem Inneren mit grosser Freude und Leidenschaft kommt.
Die Leidenschaft des Strahlens
Der nächste Morgen startete sportlich, denn zur Caverne ins Strahlermuseum oberhalb Naters ging es zu Fuss. In der alten Kriegsfestung ging es rund um die Kunst des Kristallsuchens mit Informationen zur Geschichte, zu den Techniken und vor allem zur Leidenschaft, die Reinhard Eyer bis heute gefangen hält. Es sei ein unvergleichliches Erlebnis, wenn man einen Kristall, der über 15 Millionen Jahre im Felsen gefangen war, mit seinen eigenen Händen ans Licht holt.
Anschliessend führte Eyer die Gruppe durch Naters – seinem Geburtsort – und erzählte kurzweilig und amüsant Geschichten und Sagen aus der Region.
Das Kunstmuseum Wallis in Sion war der nächste künstlerische Stopp.
Mit Jeanine Garaudel ging es durch die Sonderausstellung «Die Weiten Räume» mit Werken und Projekten von Kunstschaffenden aus verschiedenen Ländern. Die Auseinandersetzung mit Räumen, sei es im politischen, geografischen, realen oder künstlerischen Sinn, prägen die ganz unterschiedlichen Werke auf vier Etagen.
Auf typische Walliser Weise endete der Tag mit einem feinen Racletteplausch und einer Degustation regionaler Weine im Schloss Vaas, Haus der Cornalins und Weinbibliothek.
Gianadda-Stiftung und Luginbühl Park
Der letzte Reisetag startete in Martigny, mit dem Besuch der Pierre Gianadda-Stiftung, gegründet vom älteren Bruder Léonard Gianadda.
Die Dauerausstellungen mit dem Automobilmuseum, der Erfinderstiftung Leonardo da Vinci, einer Sammlung von wiederentdeckten Bildern des jungen Fotojournalisten Léonard Gianadda und einem wunderschönen Skulpturenpark mit Werken von Renoir, Miró, Chagall, Moore, Max Bill, Arp und weiteren berühmten Künstlern beeindruckte sehr.
Ergänzt wird dies durch die Sonderausstellung «Von Rembrandt bis Van Gogh» mit weltweit bekannten Werken aus der Collection des Sammlers Armand Hammer aus dem gleichnamigen Museum in Los Angeles.
Am Nachmittag wurde in Mötschwil der Kunstverein durch den Bernhard Luginbühl Park mit seinen fast 60 Exponaten begleitet. Der Berner Eisenplastiker, der 2011 starb, hat sich in diesem Skulpturenpark mit unendlicher Leidenschaft eine visionäre Kunstoase geschaffen.
Die Werke sind zwischen exotischen Pflanzen eingebettet, die er von seinen Reisen rund um die Welt mitbrachte. In der nahe gelegenen Wirtschaft Traube in Schleumen fand diese unvergessliche Kunstreise ihren kulinarischen Abschluss, bevor der Car die Gruppe wieder zurück an den Zürichsee und nach Hause fuhr.