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26.03.2025
26.03.2025 15:15 Uhr

Schwander Murgang-Schutz fertig

Gemeinderat Glarus Süd vor dem fertiggestellten Schutzdamm in Schwanden: (v.l.) Stefan Maduz, Gabi Aschwanden, Hansueli Rhyner, Gemeindepräsident Hansruedi Forrer, Markus Marti (Vorsitz Steuerungsausschuss Wagenrunse), Rafaela Hug, Martin Baumgartner.
Gemeinderat Glarus Süd vor dem fertiggestellten Schutzdamm in Schwanden: (v.l.) Stefan Maduz, Gabi Aschwanden, Hansueli Rhyner, Gemeindepräsident Hansruedi Forrer, Markus Marti (Vorsitz Steuerungsausschuss Wagenrunse), Rafaela Hug, Martin Baumgartner. Bild: Fridolinwalcher.ch/lunax
Murgänge zerstörten 2023 zwei Quartiere in Schwanden teils komplett. Zur Bewältigung startete Glarus Süd sechs Teilprojekte. Räumung und Schutzbauten sind grossteils abgeschlossen.

Das erste der sechs Teilprojekte umfasst die Räumung des vom Murgang überführten Areals mit Abbruch der zerstörten Gebäude sowie die Erstellung des Schutzbauwerks.

Als Schutzbauwerk wurde ein Murgangablagerungsplatz erstellt, der mit einem hohen Schutzdamm umfasst wurde. Der Schutzdamm stellt sicher, dass keine weiteren Rutschungen und Murgänge in die angrenzenden, bewohnten Gebiete fliessen. Dank des Schutzdamms werden die Risiken durch Naturgefahren im Siedlungsgebiet auf ein tragbares Mass reduziert.

Am 11. März 2025 fand in Anwesenheit von Gemeinde- und Kantonsvertretern die Abnahme des Bauwerkes statt. «Das Bauwerk erfüllt nun die ihm zugeteilte Funktion, die Quartiere Plattenau und Herren sind vor weiteren Murgängen geschützt», erklärte Gemeindepräsident Hansruedi Forrer an der Medienorientierung vor Ort. Aufgrund des Befundes hat die Gemeinde entschieden, dass die Planungszone aufgehoben werden kann. Das Gebiet wird weiterhin überwacht, die Notfallplanung bleibt aktiv.

Visualisierung des neuen Erdrutsch-Schutzdamms in Schwanden nach der Begrünung. Bild: zVg

Die Schutzbauten werden auf ein 100-jährliches Ereignis ausgelegt. Die Abschluss- und Umgebungsarbeiten sind per Ende 2025 vorgesehen.

Weitere Teilprojekte auf Kurs

Mitte Februar 2025 haben die Bauarbeiten des Teilprojektes 4 «Umlegung Herrenstrasse und Werkleitungen» begonnen. Da Murgangablagerungsplatz und Schutzdamm im Bereich der ehemaligen Herrenstrasse liegen, müssen Strasse und Werkleitungen neu verlegt werden. Diese Verlegungsarbeiten sind mit den Bauarbeiten der Schutzbauten koordiniert und werden im 4. Quartal 2025 abgeschlossen.

Die provisorische Notbrücke über den Sernf wird Ende März, anfangs April 2025 entfernt. Während der Bauphase bleibt die Erreichbarkeit des Quartiers Herren via Plattenaustrasse gewährleistet.

Das Teilprojekt 3, «Erschliessung Niderental» wird an der Gemeindeversammlung im Juni 2025 der Stimmbevölkerung vorgelegt. Im Teilprojekt 2, «Umsiedlung und Umzonung» konnten mit den betroffenen Personen einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Damit ist auch dieses Projekt auf Kurs.

Quartierverein gegründet

Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Gebietes Plattenau haben zur Bewältigung der Folgen den Quartierverein Plattenau gegründet. Als Teil der Aktivitäten für die Wiederherstellung der Umgebung wurde zusammen mit der OST – Ostschweizer Fachhochschule ein Gestaltungswettbewerb lanciert. Studierende des Lehrgangs Landschaftsarchitektur haben sich damit beschäftigt, wie das Quartier künftig aussehen könnte.

Quartiervereinspräsident Jürg Hefti erklärte vor den Medienschaffenden, dass es neben der Instandstellung der vom Murgang betroffenen Immobilien auch um die Gestaltung der Aussenräume zwischen den Häusern gehe. Entsprechende Vorschläge zur Aussengestaltung wurden Ende Februar am Campus in Rapperswil-Jona vorgestellt.

Zuständigkeiten für Naturereignis Wagenrunse

Die Verantwortung für die Bewältigung des Naturereignisses Wagenrunse wurde am 8. Januar 2024 von der Gemeindeführungsorganisation GFO Glarus Süd auf den Steuerungsausschuss des Gemeinderates übertragen. Die GFO wird für die Bewältigung von Not- und Krisensituationen eingesetzt. Langfristige Projekte müssen im Rahmen der allgemeinen Abläufe innerhalb der Gemeinde organisiert werden. Der Gemeinderat bzw. der Steuerungsausschuss sind nun für die langfristige Bewältigung des Ereignisses verantwortlich. Dem Ausschuss gehören an:

  • Markus Marti, Gemeinderat und Departementsvorsteher Wald- und Landwirtschaft (Vorsitz)
  • Gabi Aschwanden, Gemeinderätin und Departementsvorsteherin Gesellschaft und Sicherheit
  • Rafaela Hug, Gemeinderätin und Departementsvorsteherin Tiefbau und Werke
  • Stefan Maduz, Gemeinderat und Departementsvorsteher Wirtschaft und Finanzen
  • Martin Baumgartner, Gemeinderat und Departementsvorsteher Hochbau und Liegenschaften

Die Gemeinderatsmitglieder werden von Fachleuten aus verschiedenen Departementen unterstützt. Sie arbeiten intensiv an der Schadensbewältigung. Die Abläufe und die Ansprechpersonen für die Betroffenen bleiben gleich wie bisher. Die Kommunikation erfolgt auch weiterhin über die Homepage, die HelpApp oder Informationsveranstaltungen.

Gemeinde Glarus Süd / Redaktion Linth24