Update von 23.12.2023 | 19:00 Uhr:
Leider musste die GFO zur Kenntnis nehmen, dass einige Bewohner der Zone Gelb 1 sich der ausgesprochenen Evakuation widersetzt hatten.
Lage könnte sich verschlimmern
Aufgrund der derzeitigen Lage kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Situation sich im betroffenen Gebiet verschlimmert. Bereits jetzt kann kein geordneter Rettungs- oder Feuerwehreinsatz mehr gewährleistet werden. Die Strom- und Wasserversorgung kann jederzeit kollabieren.
5 Personen bleiben
Die GFO bot heute Nachmittag eine letzte Möglichkeit zur Evakuation. 10 Personen haben der Evakuation zugestimmt. 5 Personen bleiben in ihren Wohnungen. In der Konsequenz dürfen die Verbleibenden das Haus bis auf Weiteres nicht verlassen. Die Zone Gelb 1 ist abgesperrt und jeglicher Zu- und Weggang bis auf Weiteres verboten. Widerhandlungen werden mit Strafanzeige und hohen Bussen geahndet.
Meldung von 23.12.2023 | Vormittag:
Die von den Spezialisten erarbeiteten Szenarien, welche auch die Grundlage für die behördenverbindliche Gefahrenkarte sind, haben sich verwirklicht. In der Nacht kam es zu weiteren Abbrüchen von 1'000 bis 2'000 m3 an der Front und die Lockergesteinsmasse ist wieder in Bewegung. Der Murgang führte zu weiteren mässigen Schäden der Infrastruktur im betroffenen Quartier.
Weitere Abbrüche erwartet
Weitere Abbrüche an der Front sind wahrscheinlich. Das Abrutschen grösserer Mengen kann, Stand jetzt, nicht ausgeschlossen werden. Es ist möglich, dass die Beschleunigung der Lockergesteinsmasse sich verlangsamt oder aber weiter zunimmt. Derzeit kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden, dass zusätzliche Gebäude im Quartier Herren / Plattenau beschädigt werden.
Ausweitung des Sperrgebietes
Aktuell wird das Gebiet von Spezialisten vor Ort beobachtet und auch mit technischen Hilfsmitteln überwacht. Die Gefahrensituation wird laufend neu beurteilt. Die Einsatzkräfte weiten das Sperrgebiet aus. Ob weitere Massnahmen nötig sind, wird laufend geprüft.
Meldungen von gestern:
In den frühen Morgenstunden des 22. Dezembers 2023 hat intensiver Niederschlag erneut zu Problemen im Gebiet der Wagenrunse geführt.
Im Dauereinsatz
Bereits ab 5:00 Uhr früh waren 15 bis 20 Einsatzkräfte vor Ort, um den Folgen des starken Regens entgegenzuwirken. Um 6:20 Uhr ereigneten sich mehrere kleine Abbrüche, begleitet von einem erheblichen Materialtransport, bei dem mehrere hundert Kubikmeter Material in die Dorfzonen geschwemmt wurden.
Bewohner konnten vorerst bleiben
In der Zone Gelb 1 hat sich eine erhebliche Menge Schlamm angesammelt, was die Aufräumarbeiten weiter erschwert. Die Zone Gelb 1 ist seit wenigen Wochen wieder für die Bewohnung freigegeben. Die rund 30 Bewohner wurden unverzüglich über die kritische Lage informiert und gebeten, vorerst in ihren Häusern zu bleiben. Derzeit wird die Möglichkeit einer Evakuierung sorgfältig geprüft.
Update von 18:00 Uhr: Evakuierung innerhalb der Zone Gelb 1
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen hat die GFO verschiedene Massnahmen geprüft und entschieden, die betroffenen Gebäude innerhalb der Zone Gelb 1 voraussichtlich für zwei Nächte zu evakuieren. Für die Anwohnerinnen und Anwohner besteht zu keiner Zeit Gefahr um Leib und Leben. Es ist jedoch je nach Entwicklung mit einem allfälligen Unterbruch bei der Wasser- und Stromversorgung zu rechnen.
Die Technischen Betriebe Glarus Süd arbeiten in der betroffenen Zone unter Einhaltung strengster Sicherheitsvorkehrungen mit Hochdruck an einer Notstromerschliessung, die voraussichtlich nicht vor Sonntag steht.
Lage wird genau überwacht
Die Einsatzkräfte sind weiterhin intensiv damit beschäftigt, die Situation unter Kontrolle zu bringen und die notwendigen Massnahmen zu ergreifen. Die Lage wird weiterhin sorgfältig überwacht, und weitere Informationen werden zeitnah veröffentlicht.