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Uznach
25.06.2024
25.06.2024 09:20 Uhr

Vorwürfe gegen Strassenkritiker

Verkehrsprognosen 2030 in/um Uznach mit A15-Gaster und flankierenden Massnahmen (orange) und ohne sie (schwarz). Kritiker nennen höhere Zahlen, ohne Quellen.
Verkehrsprognosen 2030 in/um Uznach mit A15-Gaster und flankierenden Massnahmen (orange) und ohne sie (schwarz). Kritiker nennen höhere Zahlen, ohne Quellen. Bild: Gemeinde Uznach
Die «IG Verbindungsstrasse JA» wirft Kritikern der Uzner flankierenden Massnahmen zur A15-Gaster bewusstes Operieren mit falschen Zahlen und ein «Foul an der Stimmbevölkerung» vor.

Die Erkenntnisse nach der Realisierung von anderen Umfahrungsprojekten – bspw. in Eschenbach oder Schmerikon – haben gezeigt, dass eine optimale Zentrumsentlastung dann möglich ist, wenn das Stassenprojekt optimal mit anderen Lenkungsmassnahmen abgestimmt wird. Aus diesem Grund hat sich der Gemeinderat Uznach die flankierenden Massnahmen (FlaMa) zum Verbindungsstrassenprojekt erarbeitet. Dabei sollen die Einführung von Tempo-30-Zonen im Städtli (möglich wegen Umklassierung von Kantons- zur Gemeindestrasse), auf der Zürcherstrasse und der Rickenstrasse sowie die Einführung einer Begegnungszone auf dem Bahnhofareal dafür sorgen, dass die Verkehrsströme zusätzlich auf die neue Verbindungsstrasse umgelagert werden können. Bauliche Massnahmen im Städtli im Rahmen der Umsetzung des Betriebs- und Gestaltungskonzepts sollen diesen Effekt verstärken (Bericht).

Aus Sicht der IG Verbindungsstrasse JA ist klar, dass griffige Massnahmen zu einem Umfahrungsstrassenprojekt gehören. Sie stellen eine sinnvolle Ergänzung dar und optimieren die Entlastung. Aus diesem Grund wird sich die IG nach einem JA zum Verbindungsstrassenprojekt auch für die flankierenden Massnahmen stark machen.

Keine FlaMa ohne Verbindungsstrasse

Die IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) kündigt an, auf jeden Fall das Referendum gegen das Verbindungsstrassenprojekt zu ergreifen. Sie suggeriert damit der Bevölkerung wider besseres Wissen, dass bei einer Gutheissung des Referendums eine viel bessere oder nachhaltigere Lösung erarbeitet werden könnte.

Bei aller von der IGMRU geäusserten Kritik am Strassenprojekt und den FlaMa verkennt die Strassengegnerschaft, dass die Gemeinde Uznach in der Vergangenheit nicht untätig war. Unter Mitwirkung der Bevölkerung wurde im Jahr 2000 ein Massnahmenplan mit über 100 Einzelmassnahmen zur Lösung des Verkehrsproblems in Uznach erarbeitet. Die Gemeinde hat ausgewiesen, welche Massnahmen realisiert wurden und welche aus technischen oder rechtlichen Gründen nicht realisiert werden können. Der unbefriedigende Status quo ist bekannt und wird sich ohne Verbindungsstrasse nicht ändern. Dabei fällt insbesondere in Betracht, dass die Hoheit über die betroffenen Kantonsstrassen heute beim Kanton liegt. Nur mit der Verbindungsstrasse würde sich dies ändern und nur so erhält die Gemeinde die Planungshoheit über die betroffenen Strassen und die Möglichkeit, die dringend notwendigen flankierenden Massnahmen überhaupt umsetzen zu können.

Foul der IGMRU an der Stimmbevölkerung

Ohne für ihre Behauptungen belastbare Quellen zu nennen, behauptet die IGMRU in ihrer Medienmitteilung, es werden auch künftig mehr als 10'000 Fahrzeuge durchs Städtli fahren, da der Durchgangsverkehr lediglich 30-40% ausmache.

Dass die IGMRU mit solchen Falschbehauptungen versucht die Gunst der Bevölkerung zu gewinnen, ist für die IG Verbindungsstrasse JA nicht hinnehmbar und stellt – im Fussballjargon gesprochen – ein Foul an der Stimmbevölkerung dar. Die Gemeinde Uznach hat im Jahr 2017 eine aktualisierte Verkehrserhebung bei einem Ingenieurbüro in Auftrag gegeben. Diese Erhebung hat gezeigt, dass sich der Durchgangsverkehr auf einen Anteil von 66% an der Benknerstrasse, einen solchen von 64% an der Rickenstrasse, 63% an der Ernetschwilerstrasse und 59% an der Gasterstrasse beläuft. Die Modellrechnungen des Kantons sehen mit der Realisierung der Verbindungsstrasse im Städtli für das Jahr 2030 noch ein Verkehrsaufkommen von 6'800 Fahrzeugen vor. Die Entlastungswirkung wäre somit bedeutend grösser, als von der Gegnerschaft kolportiert.

Ganz abgesehen davon ermöglicht es nur die Realisierung einer Umfahrungsstrasse, dass auch ein Teil des «hausgemachten» Ziel- und Quellenverkehrs vom Wohngebiet an die Tangente verlagert werden kann. Dass die Reduktion des Verkehrsaufkommens auf der Rickenstrasse 84%, auf der Gasterstrasse 74% und auf der Zürcherstrasse je nach Abschnitt zwischen 65% und 68% beträgt und damit die Lebens- und Wohnqualität, aber auch die Sicherheit erheblich gesteigert werden kann, scheint die IGMRU nicht zu interessieren. Für die Bevölkerung sollte dies aber Grund genug sein, dem Generationenprojekt Verbindungsstrasse A15-Gaster zum Durchbruch zu verhelfen.

IG Verbindungsstrasse JA / Linth24