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Uznach
15.06.2024

Kritik an A15-Massnahmen

Bild: Gemeinde Uznach
Der Gemeinderat von Uznach würde das Verkehrsproblem nicht lösen, sondern nur ungenügende Teilmassnahmen realisieren. Das kritisiert die «IG Mobilität Region Uznach».

Roger Zahner schreibt in einer Medienmitteilung der Interessengemeinschaft:

Die IG Mobilität Region Uznach (IGMRU) hat sich mit den neuen Informationen zu den flankierenden Massnahmen im Zentrum Uznach auseinandergesetzt. Sie bestätigen die bisherige Überzeugung: trotz grossen Investitionen in die Strassenraumgestaltung können die Massnahmen nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin viel Verkehr im Zentrum verbleibt. Der Nutzen der Umfahrung Uznach ist damit schlicht ungenügend.

Über die «Linthsicht» hat der Gemeinderat die Uznerinnen und Uzner mit einer Broschüre zum Planungsstand der flankierenden Massnahmen zur Umfahrung Uznach bedient. Diese sollen nach Realisierung der Umfahrungsstrasse dafür sorgen, dass das Zentrum tatsächlich entlastet wird. Dies zeigt schon das Grundproblem des Umfahrungsprojekts auf. 380 Millionen Franken sollen in eine weiträumige Umfahrung investiert werden, die das Verkehrsproblem im Zentrum nur marginal verbessert.

Auch mit der Umfahrung fährt noch sehr viel Verkehr durch das Städtli. Dies ist gut nachvollziehbar, nützt doch die Umfahrung für den hausgemachten Verkehr nichts. Alle Fahrzeuge, die von Uznach weg, nach Uznach oder innerhalb Uznach verkehren, werden dies weiterhin tun.

Weiterhin Stau im Städtli

Schon seit langem sagt die IGMRU, dass im Städtli keine Begegnungszone entstehen kann. Mit der Broschüre bestätigt dies nun der Gemeinderat. Die Begegnungszone wurde seitens Gemeinde in der Vergangenheit aber immer mit schönen Bildern von Garten-Restaurants und Kindern auf der Strasse angepriesen. Eine Begegnungszone ist aber deshalb nicht möglich, weil das Städtli weiterhin zu grosse Verkehrsmengen bewältigen muss, vergleichbar mit den Zentren von Eschenbach oder Gommiswald.

Zwar wird die Verkehrsmenge mit jeder neuen Broschüre des Gemeinderats immer kleiner, allerdings ohne nachvollziehbare Gründe. Tatsache ist, dass der Durchgangsverkehr durchschnittlich lediglich 30-40% gross sein wird, so dass die erwartete Entlastung von der IGMRU als unrealistisch eingeschätzt wird. Es werden weiterhin täglich mehr als 10‘000 Fahrzeuge durch das Städtli fahren. Auch der Gemeinderat scheint unsicher zu sein, ob die geplanten Massnahmen tatsächlich die gewünschte Entlastung bringen werden und spricht in der Broschüre schon von weiterführenden Lenkungsoptionen (grössere Tempo 30 Zonen, weitere Verengungen/Umlenkungen, eine Wartespur beim Ochsen).

Viele Unwägbarkeiten sind mit den Massnahmen verbunden

Die flankierenden Massnahmen sind kein Bestandteil des Umfahrungsprojekts und müssten zu einem späteren Zeitpunkt auf Gemeindeebene legitimiert und finanziert werden. Die Umfahrung Uznach könnte bei Gutheissung also unabhängig von flankierenden Massnahmen realisiert werden.

Beispiele aus der Region (z.B. Eschenbach, Schmerikon) zeigen sehr gut auf, wie flankierende Massnahmen auf Gemeindeebene über Jahrzehnte verzögert werden können. Auch der finanzielle Aufwand für die Massnahmen ist in der Broschüre mit einer sehr grossen Unsicherheit verknüpft. Es fehlen die Aussagen, wie der geschätzte Wert von CHF 3.4 Millionen (± 30%!) entsteht und was dabei eingerechnet wurde.

Es ist deshalb mit wesentlich höheren Kosten zu rechnen. Ausserdem geht es um ein Projekt, welches frühestens in 10 Jahren umgesetzt werden könnte. Bisher werden weitere Kosten, welche auf die Uzner Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zukommen, wie zum Beispiel die Unterhaltskosten für die neu umklassierten Gemeindestrassen, nicht einmal erwähnt.

Wird uns die Katze im Sack verkauft?

Einmal mehr färbt die Gemeinde nicht nur die zukünftige Situation im Städtli schön, sondern spricht in der Ausgangslage nur vermeintliche Vorteile an, wobei viele der erwarteten positiven Effekte höchstens für Nachbargemeinden relevant wären.

Es fehlen einmal mehr die negativen Effekte der Umfahrung für Uznach mit dem enormen Landverschleiss, dem trotzdem verbleibenden Stau im Städtli und den hohen Kosten, die in Uznach zu tragen sind. Für die IGMRU ist damit klar, dass dieses schöngefärbte Generationenprojekt untragbar ist. Die IGMRU setzt sich für nachhaltige Lösungen ein. Um das zu erreichen, braucht es auf jeden Fall ein erfolgreiches Referendum gegen das Projekt.

MM, Linth24