Es begann damit, dass durch die Corona-Pandemie und die Ankunft von Geflüchteten aus der Ukraine die Lebensmittelabgabe «Tischlein deck dich» an ihre Kapazitätsgrenzen stiess. Jeden Donnerstag können sich im BGZ Uznach Armutsbetroffene aus der Region mit einer speziellen Karte Lebensmittel holen, alles organisiert durch «Tischlein deck dich» und einer Vielzahl von Freiwilligen.
Aber die Zahl derer, die auf eine solche Lebensmittelabgabe angewiesen sind, stieg und die Organisation konnte keine weiteren Bezugskarten mehr ausstellen.
Lebensmittel von der Uzner Aldi-Filiale für Gommiswald...
Die Seelsorgeeinheit Obersee, zu der die katholischen Pfarreien Schmerikon, Uznach, Ernetschwil, Gommiswald und Rieden gehören, wollte handeln und ging auf die Uzner Filiale von Aldi Suisse zu, ob man von dort Lebensmittel beziehen könne, die noch ohne Einschränkungen zum Verzehr geeignet sind, aber nicht mehr verkauft werden können.
Damit begann eine unkomplizierte und erfreuliche Zusammenarbeit. Seit Februar 2023 kann ein Team von Freiwilligen unter der Leitung von Franziska Brunner, Seelsorgemitarbeiterin, wöchentlich Lebensmittel bei der Aldi-Filiale in Uznach abholen und am gleichen Tag an 12 Familien bzw. rund 40 Personen mit geringem Einkommen in Gommiswald verteilen.
Die begünstigten Familien wurden in Absprache mit dem Sozialamt der politischen Gemeinde Gommiswald ausgewählt. Sie erhalten eine Lebensmittelkarte, die nur für die Abgabe in Gommiswald gültig ist und entlasten so «Tischlein deck dich» in Uznach.
Die Lebensmittelabgabe hat sich zu einem fröhlichen Treff entwickelt, man kennt sich und begrüsst sich herzlich. Alle helfen mit, die Tische zu richten und die Waren zur Ausgabestelle zu tragen. Die Dankbarkeit und Freude der Menschen, egal ob Helfende oder Begünstigte, ist jedes Mal spürbar.
... und nun auch für Schmerikon
Davon hat sich nun auch die Pfarrei Schmerikon inspirieren lassen und bei Aldi Suisse angefragt, ob man an einem anderen Tag ebenso Lebensmittel abholen dürfe. Freiwillige Lebensmittelretterinnen und -retter, die von der Seelsorgemitarbeiterin Ruth Oberholzer begleitet werden, waren schnell gefunden, die Zusammenarbeit mit dem Sozialamt Schmerikon für die Abgabe der Bezugskarten lief auch unkompliziert und positiv an, so dass nun auch in Schmerikon wöchentlich etwa 12 Familien von einwandfreien frischen Lebensmitteln, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkauft werden können, profitieren.
An beiden Abgabestellen werden haltbare Grundnahrungsmittel wie Reis, Tomaten in Dosen oder Tee zugekauft und ebenso abgegeben, um die Familien zu unterstützen.
So verbinden sich zwei Grundanliegen auf einfache und wirkungsvolle Weise, nämlich den Food Waste verringern und armutsbetroffenen Menschen konkret zu helfen.