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Leserbrief
Rapperswil-Jona
30.08.2023
30.08.2023 16:33 Uhr

Helbling’s Nein: Der Tunnel ist eine Scheinlösung

Die Rapperswil-Joner SP-Co-Präsidentin Susann Helbling wirft dem Tunnel-Ja-Komitee-Mitglied Ivo Reichenbach vor, nur die «halbe Wahrheit» zu erzählen.
Die Rapperswil-Joner SP-Co-Präsidentin Susann Helbling wirft dem Tunnel-Ja-Komitee-Mitglied Ivo Reichenbach vor, nur die «halbe Wahrheit» zu erzählen. Bild: Linth24 / SP SG
Die SP-Co-Präsidentin und Kantonsrätin schreibt, ein Tunnel sei zwecklos – selbst Stadt-Bauchef Leutenegger sage, es brauche dazu noch flankierende Massnahmen.

«Das Ja-Komitee-Mitglied Ivo Reichenbach schrieb im letzten Satz seines Leserbriefes richtig: ‹Grosse Würfe bleiben aus, oder sind nicht machbar›.
Reichenbach selbst aber möchte das Verkehrsproblem mit einem grossen Wurf lösen. Was also bei den Tunnelgegnern als Vorwurf bezeichnet wird, gilt nicht für den Tunnel? Zumal Reichenbachs grosser Tunnel-Wurf ‹alleine nichts bringen wird›, um Stadtrat Christian Leutenegger zu zitieren. Es braucht zwingend die ‹flankierenden Massnahmen› sowie die Ohnehin-Massnahmen, wie dieser bei der Informationsveranstaltung am 23. August ausführte.

Nicht ein, sondern viele Würfe

Befürworter Reichenbach bemängelt die Lösungsvorschläge der Gegner. Ich persönlich bin pragmatisch und halte es wie das Nein-Komitee: Es gibt nicht einen ‹Grossen Wurf, sondern eben viele verschiedene Massnahmen›. Die sind, günstiger und schneller umsetzbar, bringen weniger grosse Immissionen und sind durch intelligente Verkehrssysteme in der Zukunft anpassbar. An solche Ohnehin-Massnahmen kann man sich gewöhnen. Oder welche Bürger/innen leiden heute daran, dass sie mit dem Auto nicht mehr vor den Schwanen fahren können?

Flankierende nicht realisiert

Wie Stadt-Bauchef Leutenegger mehrfach wiederholt hat, braucht es flankierende Massnahmen und die Ohnehin-Massnahmen. Dazu erfährt man von Tunnelbefürwortenden wie Reichenbach nichts, respektive nur die halbe Wahrheit. Da werden andere Umfahrungen als gute Beispiele herbeigezogen. Folgendes ist aber Realität: In der Liebegg bei St. Gallen wurden die flankierenden Massnahmen nach dem Bau des Autobahnanschlusses nicht realisiert und der Verkehr verstopft die Strassen weiterhin. Auch bei der Umfahrung Bütschwil wehren sich Bürgerliche gegen die flankierenden Massnahmen.

Wer verspricht, nicht zu verhindern?

Wer aus dem Ja-Lager ist dann auch wirklich bereit, die Umgestaltung der Neuen Jonastrasse oder das minimierte Parkplatzangebot in der Stadt zu unterstützen? Wer verspricht, flankierende Massnahmen nicht zu verhindern? Niemand! So haben wir nach einer langen und belastenden Bauzeit einen zwecklosen Tunnel, welcher unsere Strassen weiterhin verstopft. Der Tunnel ist eine Scheinlösung, die nur auf dem Papier funktioniert!»

Susann Helbling, Co-Präsidentin SP Rapperswil-Jona und Kantonsrätin