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Leserbrief
Rapperswil-Jona
29.08.2023
29.08.2023 13:50 Uhr

Rolf Zuppiger’s Ja, aber bei Mitte und Direkt leer einlegen!

Der Joner Rolf Zuppiger stimmt Ja, will aber in der Stadt keine Anschlussbauwerke.
Der Joner Rolf Zuppiger stimmt Ja, will aber in der Stadt keine Anschlussbauwerke. Bild: Linth24 / zVg
Rolf Zuppiger schlägt zum Tunnel ein Ja vor, findet aber die Tunnel-Varianten Mitte und Direkt falsch. Er schlägt vor, diese Abstimmungsfrage leer zu lassen.

«Mir wird es Wind und Weh für unsere Zukunftsmobilität, wenn ich die Kommentare zur Tunnel-Abstimmung lese. Dabei stehen wir doch vor der gleichen Problematik wie schon bei der Abstimmung vor 12 Jahren.

50% unter den Boden

Der Durchgangsverkehr verstopft während den Stosszeiten unsere Strassen. Die Verkehrssicherheit für unsere Kinder und älteren Mitbürger verschlechtert sich mit dem wachsenden Verkehr stetig. Mit einem Tunnel, welcher 50% des Verkehrs unter den Boden verlagert, müsste doch klar sein, dass sich die Verkehrssicherheit in der Stadt massiv verbessert. Zusätzlich entstünde durch ein Tunnel eine oberirdische Verkehrsentlastung und der nötige Freiraum, um neue alternative Verkehrskonzepte mit Einbahnverkehr, Tempo-Limit sowie Rad- und Fussgängerwege zu realisieren.

Schon von Unfällen gehört?

Haben die Tunnelgegner schon von den wöchentlich schweren Fahrradumfällen gehört oder fahren sie, wie ich, regelmässig auf den Radstreifen in die Stadt? Haben sie schon einmal versucht, durch Ausweichmanöver Kollisionen mit Radfahrern und Fussgängern zu vermeiden?
Ein Tunnel mit 50% ‹Untendurchfahrer› schafft oberirdisch Platz für sichere, ökologische und wirtschaftlich finanzierbare Lösungen.

Kein Tunnel mit den angedachten Zwangsmassnahmen wie Roadpricing und vorwiegend utopischen Sofortmassnahmen lassen uns mit dem immensen Durchgangsverkehr im Regen stehen. Es würde alles bleiben, wie es ist, also rundum unbefriedigend.

Mitte und Direkt sind nichts

Nun aber der entscheidende Punkt: Die aktuell vorgelegten Lösungen Mitte und Direkt sind ebenfalls keine Lösungen. Wegen der Anschlüsse würde es in Stosszeiten bei den Einfahrten (und im Tunnel) wieder zu Verkehrsbehinderungen kommen. Es erstaunt mich deshalb, dass uns die Stadt diese Varianten, zudem noch mit Priorität die Variante Mitte, zu verkaufen versucht. Praktisch dasselbe, das schon 2011 verworfen wurde.

Ja ohne Varianten

Somit erlaube ich mir, auf die von mir 2011 vorgebrachte Variante Tunneldurchfahrt zurückzukommen. Ein Loch beim Seedamm rein und beim Hülistein raus (oder alternativ im Dionys). Und schon sind bis 15'000 Fahrzeuge pro Tag weg und genügend Raum für Verkehrsoptimierungen geschaffen. Für mich ist das die einzig realisierbare, finanzierbare und mehrheitsfähige Lösung. Viele Städte wie Locarno-Ascona oder Schaffhausen haben es vorgemacht und sind zufrieden damit.
Stimmen Sie also Ja zum Tunnel und kreuzen Sie keine der vorgegebenen Varianten an. Für die finale Abstimmung fordern wir von der Stadt eine zielführendere Lösung.»

Rolf Zuppiger, Rapperswil-Jona