François Barro ist kein Unbekannter in Amden. Bereits in früheren Ausstellungen und Konzerten zeigte der Männedorfer Mathematiker und Psychiater, dass er eine starke künstlerische Seite hat und mit seinen Bildern und Klängen berühren und begeistern kann.
Seine Werke strahlen Gelassenheit aus
Seine Bilder sind entrückende Kompositionen. Sie strahlen eine Spur Nostalgie aus – diese Ansichten der Natur – und sind doch gleichzeitig Abbild der Gegenwart. Auf Leinwand, Papier und Pavatex gebrachte Gelassenheit würde es am ehesten treffen. Man begegnet kontrastreichen Landschaften und auf den Punkt gebrachten Licht- und Schattenspielen. Holzschnittartige Strukturen geben den Formen Halt und schenken den Farben den grösstmöglichen Spielraum.
In Acryl oder Öl, aber auch als Bleistiftskizze und in leuchtender Ausgestaltung mit Wachsstiften, nehmen die Bilder den Betrachter mit auf eine der vielen Wanderungen des 75-Jährigen rund um den Walensee, blicken mit Barro auf Häuserzeilen im Sonnenlicht, sehen den See, der im Tal ruht oder die schneebedeckten Berge in der Ferne.
Wo der Blick des Künstlers in der Natur ruhen bleibt, beginnt die «Ouvertüre» zum Bild. Zuhause im Atelier in Männedorf wird die Handskizze zum Werk, das für den Künstler am Ende eine Sinnesharmonie ergeben muss. «Es ist wie ein Lied, das ich farblich aufs Papier bringe», meint der Maler und freut sich, wenn die Ausstellungsbesucher im Museum Amden den «Rhythmus» aufnehmen und ihre eigene Melodie in der Betrachtung finden.
Mathematik, Menschen, Malerei und Musik
Ist François Barro ein Mann, der alles kann? Zumindest beschreibt sein Werdegang einen Menschen, der mit intellektuellen Fähigkeiten, einem wachen Geist und vielen Talenten gesegnet ist.
Barro ist Doktor der Mathematik und der Medizin, war jahrzehntelang als Psychiater tätig und unterhielt eine rege Konzerttätigkeit mit seinem Solorepertoire auf dem Cello und der Gambe im In- und Ausland. Er malt von Kindsbeinen an und hat auch in seinen intensiven Berufsjahren nie damit aufgehört. Zudem ist er Pfeifenraucher, Whiskytrinker und mag Witze, das zeichnet ihn augenzwinkernd wohl als angenehmen Zeitgenossen aus.
Barros inniges Verhältnis zum Bergdorf Amden
Zum Bergdorf über dem Walensee hat Barro ein inniges Verhältnis: «Als Bub bin ich mit meiner Mutter und einem Gspänli das erste Mal nach Amden gefahren». Seither ist er unzählige Male in Amden gewesen und hat auch mit seinen eigenen vier Kindern hier die Ferien verbracht. Es ist für ihn einfach ein stimmiger, ja ein inspirierender Ort. Ein Ort, der seinen Schöpferdrang weitertreibt und ihm immer wieder Sujets ins Blickfeld führt, die es einzufangen lohnt. Die Ausstellung im Museum Amden ist deshalb auch eine kleine Hommage an Amden, an die eindrückliche Bergwelt und insbesondere an den Walensee.
An der Vernissage vom 11. Dezember 2021 kann man François Barro auch musikalisch begegnen. Der Künstler wird den Auftakt der Ausstellung gleich selbst auf dem Violoncello begleiten und die Besucherinnen und Besucher in einer kurzen Ansprache in die Ausstellung einführen.