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Leserbrief
Uznach
12.12.2025
12.12.2025 16:22 Uhr

Einwanderer: «Wer beutet hier wen aus?»

Einwanderer-Demo vor dem Rathaus in Uznach.
Einwanderer-Demo vor dem Rathaus in Uznach. Bild: zVfg
In Uznach haben gestern Einwanderer vor dem Rathaus demonstriert. Das veranlasst den Uzner Stefan Rüegg zu einem Leserbrief, in dem er die Benachteiligung von Schweizern beklagt.

Vorbemerkung von Red. Linth24: Das PangeaKolektif ist eine Organisation von in der Schweiz lebenden Einwanderern. Es erhob am 11. Dezember 2025 vor dem Rathaus in Uznach Vorwürfe von Geflüchteten. Die Organisation behauptet, Geflüchtete würden zu Arbeiten für 1,5 Fr./Std gezwungen, teils ohne Versicherung und Arbeitssicherheit. Wer die Arbeit ablehne oder nicht ausführen könne, müsse mit Sozialhilfekürzungen oder Verlegung rechnen. Und es gebe Misshandlungen und rechtswidrige Praktiken.

(Anmerkung Redaktion Linth24: Leserinnen oder Leser von Linth24, die sich zum folgenden Thema, oder zum Leserbrief äussern wollen, schreiben an redaktion@linth24.ch)

Stefan Rüegg aus Uznach schreibt in seinem Leserbrief:

Wirklich Hilfsbedürftige

«Während meinen Einsätzen in Kambodscha, Nepal, Vietnam und Aethiopien habe ich die wirklich Hilfsbedürftigen gesehen. Elternlose, aidskranke Strassenkinder, beinlose Männer und Frauen, die auf Minen getreten sind und andere schlimme Schicksale.

Komplett falsche Richtung

Was da gestern vor unserem Uzner Rathaus inszeniert wurde, ist ein Hohn und zeigt deutlich auf, wie unser milliardenschweres Asylwesen in eine komplett falsche Richtung geleitet wurde.

Und was ist denn daran so falsch, dass man die Leute in ihrer eigenen Unterkunft mit Umgebungsarbeiten, Putzarbeiten oder in der Küche beschäftigt?

Beispiel Integration

Die Behauptung, Asylsuchende dürfen im Kanton St. Gallen keine Berufsausbildung machen, ist falsch: Als beispielsweise vor 2 Jahren ein motivierter, integrationswilliger junger Afghane eines Tages bei unserem Ringertraining in der Turnhalle Letzi in Uznach auftauchte und regelmässig wiederkam, besorgte ihm mein Bruder bei der Micarna Bazenheid eine Lehrstelle. Hier absolviert er nun das zweite Jahr und spricht auch gut Deutsch.

Unsere Leute vernachlässigt

Zur Erinnerung: Nachdem man vor Jahren unser Pflegezentrum schloss, um ein Asylzentrum einzurichten, hatte das zur Folge, dass unseren alternden Mitbürger/innen bis heute keine Pflegeplätze und betreutes Wohnen mehr zu Verfügung stellt.
Unsere eigenen Leute, die während Jahrzehnten hier Steuern bezahlt und diese Infrastrukturen aufgebaut haben, lässt man im Stich. Sie müssen sich in auswärtigen Gemeinden um einen Pflegeplatz bemühen, inklusive Auswärtstarif.

Wer beutet wen aus?

Gemäss der kantonalen Verordnung müsste Uznach mit seinen gut 7'000 Einwohnern rund 70 Pflegeplätze zur Verfügung stellen.

 Da stelle ich mir schon die Frage: wer beutet jetzt wen genau aus?»

Stefan Rüegg, Uznach
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