1990 kam Werner Schätti als landwirtschaftlicher Angestellter auf den Hof an der Grenze zwischen Bollingen und Schmerikon. Das Beizlein neben dem alten Bauernhof war nur eine Nebensache. 1993 bekam Werner die Chance das Anwesen zu kaufen. «Ein Rohdiamant», schmunzelt er im Rückblick. Er fand auch die richtige Partnerin für den schrittweisen Aufbau. Er errichtete einen Freilaufstall und stellte von Milchwirtschaft auf Mutterkuhhaltung um. Danach sanierten sie das Wohnhaus und die Gaststube und schliesslich wurde aus dem alten Stall ein stilvoller Gesellschaftsraum mit modernen Toiletten, Grill, kalter Küche und Kühl- sowie Lagerräumen. Hier bewirten sie von Mitte März bis Mitte November Feiern aller Art bis zu 80 Personen.
Genuss mit Dietiker: Hof Bollingen

Gartenwirtschaft mit Gartengrill
Die grosse, schattige Gartenwirtschaft ist ein Bijou mit unvergleichlicher Aussicht. An schönen Tagen läuft der Freiluft-Holzkohlengrill auf Hochtouren – Schüblig, Bratwurst, Cervelat, Schweinssteak, Pouletbrüstli und Käse (Fr. 6.- bis 14.50). Dazu frische Salate oder einen wunderbaren Kartoffelsalat zu bescheidenen Fr. 6.-. Selbstverständlich gibt es auch reichliche Zvieriplättli und Salatteller. An Werktagen (Donnerstag geschlossen) wird ein Mittagessen für Fr. 18.- angeboten inkl. Suppe und Salat. Bei meinem letzten Besuch standen Rahmschnitzel mit Nudeln und einem Gemüsebouquet auf der Karte.
Die grosse Glacé-Auswahl begeistert natürlich auch die Jungmannschaft, die im übrigen auf dem Spielplatz beim Stall Unterhaltung findet. Und grosse Esser werden wohl auch vom hausgemachten Glacécake oder der Meringue nicht zurückschrecken…
Günstige Getränke
Neben Bier und Most gibt es eine preiswerte Weinauswahl, vorwiegend aus Schweizer Rebbergen. Im Offenausschank weiss Leutschner, Féchy und Fendant, in der Flasche Wangener Chardonnay, St. Saphorin und Dézaley. Bei den Roten gibt es Vierteli vom Kalterersee (Fr. 4.80), Buchberger (Fr.9.-) und Leutschner Clevner (Fr. 9.50). Als Halbliter Rioja, Ripasso und Pinot Cabernet, wobei letzterer vom Zürichsee empfehlenswert ist (Fr. 20.50). In der 7,5 dl Flasche reicht das Spektrum vom Primitivo à Fr. 37.50 über Rioja und Ribera del Duero bis zum Amarone à Fr. 52.-.
Bodenständig und sorgfältig
Die heimelige Gaststube ist das ganze Jahr geöffnet. Während der kalten Jahreszeit lockt die Metzgete oder das Fondue sowie weitere währschafte Spezialitäten. Alles bodenständig und mit Sorgfalt zubereitet. Werner und Brigitta arbeiten viel und gerne, denn sie schätzen diesen idyllischen Ort, der viel Heimat ausstrahlt. Aber natürlich ist der Familienbetrieb – Mutter Schätti steht immer noch am Herd – gewachsen, doch mit viel Umsicht können sie sich sowohl im Service als auch im Stall auf zuverlässige Kräfte verlassen.
Am meisten beeindruckt mich, wie bescheiden die Schättis bei allem Erfolg geblieben sind. Sie haben Freude, wenn sich die Gäste wohl fühlen in ihrem kleinen Paradies – und sie tun auch viel dafür.
Zum Schluss doch noch ein Geheimtipp: Der romantische Gewölbekeller eignet sich für Sitzungen oder Festchen mit bis zu zehn Personen.
Wirtschaft zum Hof
Familie Schätti-Müller
8715 Bollingen
Tel 055 212 32 94
Donnerstag geschlossen