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Uznach
02.11.2025
02.11.2025 06:30 Uhr

JA-aber der SP zu Streuli-Areal

Die SP Uznach-Gommiswald fordert einen angemessenen Mehrwertausgleich durch das «gelbe Haus» und den Linden-Park im Uzner Streuli-Areal.
Die SP Uznach-Gommiswald fordert einen angemessenen Mehrwertausgleich durch das «gelbe Haus» und den Linden-Park im Uzner Streuli-Areal. Bild: Planungsteam Carlos Martinez/Uniola
Die SP sagt Ja zur Umnutzung des Uzner Streuli-Areals und zum Sondernutzungsplan, beantragt aber eine höhere Energie-Zertifizierung, weniger Parkplätze und einen Mehrwertausgleich.

Der Erlass des Sondernutzungsplans (SNP) Streuli-Areal und des Teilstrassenplans (TSP) Arealentwicklung Streuli ist der nächste und für die Bevölkerung von Uznach der wichtigste Meilenstein. Der Sondernutzungsplan definiert die Regeln und Vorschriften zur höheren Ausnutzung gegenüber der Regelbauweise. Der Teilstrassenplan legt die Verkehrsführung und den Bau der neuen Zufahrtsstrasse (Gallusstrasse/Gallusweg) fest. Diese beiden Erlasse des Gemeinderats unterstehen dem Referendum.

Chance für «Urbanität im ländlichen Raum» nutzen

Die Transformation, bzw. Umnutzung des Streuli-Areals von einem Industrieproduktionsstandort zum Streuli-Park mit Wohn- und Gewerbenutzung mit einem markanten Hochhaus beim Bahnhof wird das Bild von Uznach nachhaltig verändern und prägen. Es entsteht eine Urbanität im ländlichen Raum mit sehr guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Diese Chance gilt es zu nutzen. Der Mehrwert für die Bevölkerung von Uznach besteht im öffentlich zugänglichen Park mit guter Erschliessung und der öffentlichen Nutzung des «Gelben Hauses » mit der grossen Linde.

Mehrwert angemessen ausgleichen

Die SP Uznach-Gommiswald (SPUG) unterstützt weiter das Ziel der baulichen Verdichtung und ist der Meinung, dass hohe Anforderungen an die Planung und Ausführung bezüglich Gestaltung, Qualität und Bauweise gestellt werden müssen, damit eine gute soziale und ökologische Verträglichkeit erreicht wird.

Die Arealentwicklung erfolgt über eine Schwerpunktzone, bzw. mit dem vorliegenden SNP. Dadurch wird unter anderem der Bau eines Hochhauses möglich. Gegenüber der Regelbauweise ergibt dies für die Bauherrschaft, bzw. Eigentümerin einen erheblichen Mehrwert. Dieser muss zugunsten der Allgemeinheit angemessen ausgeglichen werden. In diesem Zusammenhang spielen das «Gelbe Haus» und der öffentlich zugängliche Park eine wichtige Rolle. Im vorliegenden SNP müssen der Mehrwertausgleich sowie die bauliche und ökologische Qualität sichergestellt werden.

Höheres Energie-Label und weniger Parkplätze

Die SP Uznach-Gommiswald fordert, dass im Sondernutzungsplan der Mehrwertausgleich gesichert sowie die ökologische und nachhaltige Bauweise durch eine Zertifizierung mit dem Label «SNBS-Hochbau Platin» festgelegt wird. Weiter sollen die Abstellplätze für Fahrzeuge aufgrund der sehr guten ÖV-Anbindung auf 50% des Normbedarfs reduziert und mit einem Mobilitätskonzept gesichert werden (autofreies/autoarmes Wohnen – siehe: wohnbaumobilitaet.ch).

Die SPUG stellt folgende Anforderungen an den Erlass des SNP Streuli-Areal:

Mehrwertausgleich bei «Gelbem Haus» und Linden-Park

Das «Gelbe Haus», inkl. Parkanlage mit der Linde, stellt das Herzstück des Mehrwertausgleichs zugunsten der Öffentlichkeit dar. Das Gebäude und der Linden-Park müssen einer ausschliesslichen öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Mit der Erlangung der Rechtskraft des Sondernutzungsplans muss auch die Eigentumsübertragung abgesichert sein.

Ein weiterer wichtiger Teil des Mehrwertausgleichs besteht in der jederzeit öffentlichen Zugänglichkeit der Parkanlage (vgl. auch Planungsbericht Punkt 2.2.6 (Freiraum) Abschnitt «Nutzbarkeit für Alle»). Falls die Eigentümerin in begründeten und vom Gemeinderat akzeptierten Situationen die öffentliche Zugänglichkeit einschränkt und daraus Kosten entstehen (z.B. Bau eines Zauns), so müssen diese Kosten von der Eigentümerin getragen werden.

Nachhaltigkeit mit Label «SNBS-Hochbau Platin»

Das Erreichen des «CO₂-Netto-Null»-Ziels beim CO₂-Ausstoss ist schlicht und einfach ein Gebot der Stunde und wir als Gesellschaft sind dies den zukünftigen Generationen schuldig. Die in den Vorschriften geforderte Energiekennzahl von 30 kWh pro Quadratmeter ist zwar tiefer als die gesetzlichen Anforderungen, jedoch nicht sehr ambitioniert. Darum soll die Zertifizierung mit dem Label «SNBS-Hochbau Platin» Ansporn sein, dass die Arealüberbauung auch ein ökologisches und nachhaltiges Leuchtrumprojekt wird.

Ein weiterer Vorteil der Zertifizierung ist die unabhängige Qualitätssicherung durch die Zertifizierungsstelle, bzw. die Differenzierung gegenüber einer Selbstdeklaration und der Vermeidung der Gefahr von «Greenwashing». Die Zertifizierung ermöglicht auch den Zugang zu Fördergeldern und tieferen Hypothekarzinsen.

Abstellplätze/Mobilitätskonzept: 50 Prozent unter Normbedarf

Die Unterschreitung des Normbedarfs für Abstellplätze, welche auch eine Reduktion der Baukosten zur Folge hat sowie die Bahnhofsnähe (ÖV-Güteklasse A) ergeben ein grosses Potenzial für das «autofreie/autoarme Wohnen».

Zur dauerhaften Sicherung der Unterschreitung (50%) des Normbedarfs für Abstellplätze braucht es zwingend ein Mobilitätskonzept, welches z. B. auch Standplätze für Car-Sharing Fahrzeuge vorsieht. Auch im Planungsbericht wird mehrfach auf die gute ÖV-Anbindung verwiesen und unter Punkt 3.2.2 (Erschliessungssituation) erwähnt, dass eine «weitgehend autofreie Alltagsbewältigung» möglich ist.

SP Uznach-Gommiswald / Redaktion Linth24