Jungstörche werden beringt, um ihre Bewegungen und Überlebensraten zu verfolgen. Wenn die Störche später wieder beobachtet werden, kann man aufgrund des Ringes ihre Lebensweise verfolgen. Beringt können Jungstörche ab Alter von 30 bis 35 Lebenstagen, ansonsten rutschen die Ringe über das Gelenk ab und gehen verloren.
60 Jungstörche frisch beringt
Hubretter der Feuerwehr erreicht nicht alle
Am 5. Juni 2025 wurden die Jungstörche in Uznach beringt. Dies wurde nur möglich mit dem Hubretter der Feuerwehr Uznach-Schmerikon.
Mehr als ein Horst lag so ungünstig, dass auch der Arbeitskorb nicht an das Nest manövriert werden konnte. Die Beringung auf dem Turm der Stadtkirche war ebenfalls nicht möglich, da die Arbeitsleiter zu kurz war. Als sich der erfahrene Beringer Bruno Bachmann dem Horst nahte, segelte das Brutpaar weg, liess aber das Nest nicht aus den Augen, weder aus der Luft noch auf dem nahen Dach. Die Jungstörche stellten sich, ganz wie es die Natur vorsieht, tot. Dieses angeborene Verhalten täuscht den Eindringling.
Der Kunststoffring wird im Auftrag der Vogelwarte Sempach montiert. Dort werden alle Informationen zu dem beringten Tier gespeichert. Die Beringung muss genau dokumentiert werden mit Brutort, Ringnummer und Gesundheitszustand. In geraden Jahren wird das rechte Bein, in ungeraden Jahren das linke Bein beringt. So können Zugwege, Aufenthaltsorte, Überwinterung und Brutaktivitäten nachvollzogen werden.
Mit durchnässten Kleidern der Beringer wurde Buchhaltung erstellt. Rund 60 Storchennester wurden registriert. In den letzten Wochen starben ca. 20 Jungstörche, so dass trotzdem noch 60 Jungtiere beringt werden konnten. Im Linthgebiet, vorwiegend in Uznach, werden ca. 120 Langbeiner registriert.
Nicht nur Freude über Uzner Storchenbestand
In den letzten Wochen hat der Storchenverein Uznach den Kampf mit Gegnern des Storches aufgenommen. Presse und Fernsehen waren vor Ort.
Dem Verein und den Betreuern wurde vorgeworfen, dass die Zahl Störche in den letzten Jahren untragbar zugenommen habe. Die Verkotung der Kirchen-, Hausdächer und Trottoirs sei zu einer Plage geworden. Der Storchenverein stellt jedes Jahr 15'000.- Franken zur Verfügung, um in den Herbstmonaten die verkoteten Dächer zu reinigen. Über den Sommeraufenthalt der Störche im Linthgebiet können der Storchenverein oder die Betreuer nicht haftbar gemacht werden. Zudem gehört der Storch zu den geschützten Vogelarten.