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Uznach
07.06.2025
08.06.2025 07:23 Uhr

60 Jungstörche frisch beringt

Zwei der rund 120 Störche in ihrem Nest über den Dächern Uznachs. 60 Jungtiere erhielten dieses Jahr einen Ring der Vogelwarte Sempach.
Zwei der rund 120 Störche in ihrem Nest über den Dächern Uznachs. 60 Jungtiere erhielten dieses Jahr einen Ring der Vogelwarte Sempach. Bild: Werner Hofstetter, Linth24
Mit Hilfe der Feuerwehr wurden kürzlich 60 Uzner Jungstörche dieses Jahres beringt. In den letzten Wochen war der Storchenverein Uznach mit Kritikern der Störche konfrontiert.

Jungstörche werden beringt, um ihre Bewegungen und Überlebensraten zu verfolgen. Wenn die Störche später wieder beobachtet werden, kann man aufgrund des Ringes ihre Lebensweise verfolgen. Beringt können Jungstörche ab Alter von 30 bis 35 Lebenstagen, ansonsten rutschen die Ringe über das Gelenk ab und gehen verloren.

  • Um die Beringung der Jungstörche durchzuführen, wurde der Arbeitskorb eines Hubretters der Feuerwehr Uznach-Schmerikon genutzt. Bild: Werner Hofstetter, Linth24
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  • Feuerwehrleute, Beringer und Helfer auf festem Boden. Bild: Werner Hofstetter, Linth24
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Hubretter der Feuerwehr erreicht nicht alle

Am 5. Juni 2025 wurden die Jungstörche in Uznach beringt. Dies wurde nur möglich mit dem Hubretter der Feuerwehr Uznach-Schmerikon.

  • Auf dem Turm der Uzner Stadtkirche gab es gleich zwei Storchennester. Eines unten ... Bild: Werner Hofstetter, Linth24
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  • ... und eines ganz oben. Bild: Werner Hofstetter, Linth24
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  • Die Jungstörche auf dem Dach des Kirchturms waren ausser Reichweite für eine Beringung. Bild: Werner Hofstetter, Linth24
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Mehr als ein Horst lag so ungünstig, dass auch der Arbeitskorb nicht an das Nest manövriert werden konnte. Die Beringung auf dem Turm der Stadtkirche war ebenfalls nicht möglich, da die Arbeitsleiter zu kurz war. Als sich der erfahrene Beringer Bruno Bachmann dem Horst nahte, segelte das Brutpaar weg, liess aber das Nest nicht aus den Augen, weder aus der Luft noch auf dem nahen Dach. Die Jungstörche stellten sich, ganz wie es die Natur vorsieht, tot. Dieses angeborene Verhalten täuscht den Eindringling.

Ein Storch blickt von seinem Nest auf den Dächern Uznachs nach unten. Bild: Werner Hofstetter, Linth24

Der Kunststoffring wird im Auftrag der Vogelwarte Sempach montiert. Dort werden alle Informationen zu dem beringten Tier gespeichert. Die Beringung muss genau dokumentiert werden mit Brutort, Ringnummer und Gesundheitszustand. In geraden Jahren wird das rechte Bein, in ungeraden Jahren das linke Bein beringt. So können Zugwege, Aufenthaltsorte, Überwinterung und Brutaktivitäten nachvollzogen werden.

Mit durchnässten Kleidern der Beringer wurde Buchhaltung erstellt. Rund 60 Storchennester wurden registriert. In den letzten Wochen starben ca. 20 Jungstörche, so dass trotzdem noch 60 Jungtiere beringt werden konnten. Im Linthgebiet, vorwiegend in Uznach, werden ca. 120 Langbeiner registriert.

Rund 120 Störche gibt es zurzeit in Uznach. Doch die zunehmende Verschmutzung durch ihren Kot sorgt auch für Kritik. Bild: Werner Hofstetter, Linth24

Nicht nur Freude über Uzner Storchenbestand

In den letzten Wochen hat der Storchenverein Uznach den Kampf mit Gegnern des Storches aufgenommen. Presse und Fernsehen waren vor Ort.

Dem Verein und den Betreuern wurde vorgeworfen, dass die Zahl Störche in den letzten Jahren untragbar zugenommen habe. Die Verkotung der Kirchen-, Hausdächer und Trottoirs sei zu einer Plage geworden. Der Storchenverein stellt jedes Jahr 15'000.- Franken zur Verfügung, um in den Herbstmonaten die verkoteten Dächer zu reinigen. Über den Sommeraufenthalt der Störche im Linthgebiet können der Storchenverein oder die Betreuer nicht haftbar gemacht werden. Zudem gehört der Storch zu den geschützten Vogelarten.

Werner Hofstetter, freier Mitarbeiter Linth24