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Rapperswil-Jona
29.11.2024
30.11.2024 19:25 Uhr

Wasserstreit Grünfeld: Stadt darf weiterbauen

Wasserpumpwerk Grünfeld: Es darf fertig gebaut werden.
Wasserpumpwerk Grünfeld: Es darf fertig gebaut werden. Bild: Linth24
Das Gericht hat die Beschwerde des Sportcenter Grünfeld gegen den Weiterbau an der Wasserfassung Grünfeld abgewiesen. Ob der Streit ans Bundesgericht geht, ist offen. Von Bruno Hug

Das Verwaltungsgericht entschied letzte Woche im Wasserstreit und gibt der Stadt recht: Die ursprüngliche Baubewilligung der Stadt für die Pumpwerk-Sanierung ist gültig. Damit kann der seit 2021 durch eine Baueinsprache blockierte Ausbau der Wasserfassung fortgesetzt werden.

Versorgung gesichert

Weiter entschied das Verwaltungsgericht, das Pumpwerk im Grünfeld sei «zonenkonform». Und die ursprüngliche Baubewilligung der Stadt zum Pumpwerk-Ausbau habe «keine formellen oder inhaltliche Mängel aufgewiesen».
Die Wasserversorgung wird nun den angefangenen Provisoriumsbau vollenden, sodass dieser bei «Wasserdefizit» in Betrieb genommen werden kann. Damit sei die «Versorgungssicherheit» bezüglich Frischwasser in Rapperswil-Jona wieder sichergestellt, wie die Stadt mitteilt.

Neuer Gerichtspräsident

Allerdings ist der Gerichtsentscheid noch nicht rechtskräftig. Die Sportcenter Grünfeld AG könnte mit dem Streitfall noch ans Bundesgericht gelangen. Gegenüber Linth24 teilt dessen Verwaltungsratspräsident, Peter Merkli, mit, man nehme den Entscheid «zur Kenntnis und analysiere ihn derzeit im Detail». Ob der Fall noch ans Bundesgericht weitergezogen werde, sei offen. 
Fest stehe, dass das Gericht unter dem heutigen Gerichtspräsidenten die Bauanzeigenpflicht er Stadt heute offenbar «anders beurteile» als unter dessen Vorgänger im Jahr 2021. Aus diesem Grund seien beim jetzigen Entscheid weder dem Sportcenter noch der Stadt Gerichtskosten auferlegt worden.

Kommentar

Anmerkung der Redaktion Linth24: Erstaunlich am schon drei Jahre dauernden Gerichtsfall zur Wasserfassung Grünfeld ist, dass dasselbe St. Galler Gericht im selben Fall zu 100 Prozent unterschiedliche Entscheide gefällt hat - und damit für nichts immense Kosten aufgelaufen sind . 
Vor drei Jahren entschied das Gericht, die Baubewilligung der Stadt zum Ausbau der Wasserfassung sei nicht gültig. Danach verhängte es drei Mal einen Baustopp – um nun den Entscheid von 2021 wieder umzustossen und die damalige Baubewilligung für «formell und inhaltlich korrekt» zu erklären.

So ist zu hoffen, dass es die Stadt unter der neuen Regierung künftig schafft, Differenzen ohne Anwälte und Gerichte zu lösen. Was viel Zeit und viel Geld spart.

Bruno Hug