Beat Tinner, wie stehen Sie zu den bewilligten Abschüssen von Wolfsrudeln im Kanton St.Gallen?
Die Abschussverfügung des Calfeisentalrudels, die mein Amt für Natur, Jagd und Fischerei erliess, unterstütze ich selbstverständlich. Vor der Ausstellung solcher Verfügungen erfolgt stets eine eingehende Prüfung des Sachverhalts. Die Abschusserlaubnis ist zeitlich begrenzt und auf ein Gebiet beschränkt. Verhaltensauffällige Tiere müssen zum Schutz der Landwirtschaft entfernt werden. Folglich soll auch ein Wolf im Schilstal entnommen werden, der im November 2023 noch Schafe gerissen hat.
Wie stehen Sie zum Projekt Wil West: Soll es weitergeführt werden, vielleicht nur im Thurgau, nachdem das St.Galler Stimmvolk 2023 dazu Nein gesagt hat?
Wil West löst Verkehrsprobleme im Raum Wil und setzt bodensparend die Bereitstellung von Arbeitszonenflächen auf dem Hoheitsgebiet des Kantons Thurgau um. Diese Arbeitsflächen befinden sich an geografisch wichtigen Orten. Die Fokussierung auf strategische Arbeitsplatzgebiete trägt dazu bei, dass die Wirtschaft nicht unkoordiniert wächst und es nicht zu Zersiedelung kommt. Eine überregionale Planung ist unerlässlich. Bezüglich Nachhaltigkeit schneidet Wil West vorbildlich ab. Unter anderem wird die Verwendung von Photovoltaik-Anlagen geprüft und es werden neue Fuss- und Velowege eingerichtet.
Unterstützen Sie den neuen Autobahnanschluss bzw. die Engpassbeseitigung auf der A1 in der Stadt St.Gallen?
Die Engpassbeseitigung, die 3. Röhre im Rosenberg sowie die Entwicklung des Güterbahnhofareals sind wichtige Infrastrukturprojekte – nicht nur für die Stadt St.Gallen, sondern auch für die Ostschweiz. Die Autobahn A1 ist eine der wichtigsten Verkehrsrouten auf der Ost-West-Achse und muss entsprechend instand gehalten werden. Der neue Autobahnanschluss und der Rosenbergtunnel werden dazu beitragen, Verkehr aus der Stadt auf die Autobahn zu verlagern. Zudem wird der ÖV nicht behindert.