Bewaffnet mit einer grossen Tasche feinster Schokolade starteten Regierungsrat Beat Tinner und Ständerat Beni Würth auf dem Bahnhof Rapperswil zur Eröffnungsfeier der neuen Doppelspurstrecke Uznach-Schmerikon. Mitten im dichtgedrängten Feierabendverkehr hatten beide sichtliches Vergnügen, in der S6 durch die Gänge zu laufen und Lindorkugeln zu verteilen. Der Tross aus Politikern, Medienvertretern und Fotografen erregte Aufmerksamkeit. Viele, vor allem Jugendliche, fragten, welche Promis da durch die Gänge wandelten.
Gewinner und Verlierer
Nach über zwei Jahren Bauzeit werden sämtliche Bahnhöfe im Linthgebiet halbstündlich bedient. Zwischen St.Gallen und Rapperswil-Jona verkehren neu zwei Direktverbindungen je Stunde. Zudem verkürzt sich die Reisezeit zwischen den beiden Städten. Durch den Aus- und Umbau der angrenzenden Busnetze profitieren auch jene Gemeinden von den Vorteilen des neuen Bahnfahrplans, die nicht direkt an einer Bahnlinie liegen. Zu den Opfern des Ausbaus gehört Schmerikon. Der Voralpen-Express hält nicht mehr im Seedorf. Durch die erhöhte Anzahl Fahrten senkt sich die Barriere mitten im Dorf nun häufiger. Das damit verbundene Verkehrschaos ist wohl auch ein Grund, weshalb Gemeindepräsident Felix Brunschwiler nicht zum Feiern zumute war. Er liess sich verständlicherweise wegen anderer Verpflichtungen entschuldigen.