SP: Spitäler, Menschenhandel, Domino Servite Schule
Der zweite Sessionstag der laufenden Wintersession verlief aus Sicht der SP teilweise erfreulich. Der gemeinsam mit Grünen und Mitte-EVP eingereichte Antrag über die Entschädigung der kantonalen Spitäler für ihre Aus- und Weiterbildungstätigkeit wurde als Auftrag an die Regierung übergeben. Damit wird die Regierung aufgefordert, im Budget 2025 die notwendigen Grundlagen zu schaffen, damit die kantonalen Spitäler ihre Aufwendungen im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Ärzt*innen sowie im Bereich der Forschung angemessen entschädigt werden. Insbesondere sollen dabei die Aufwendungen des Kantonsspitals im Rahmen des Joint Medical Masters berücksichtigt werden.
Umwandlung von Baudarlehen findet kein Gehör
Kein Gehör schenkte das Kantonsparlament dem Antrag der SP, in dem die Regierung eingeladen wurde, dem Kantonsrat im Jahr 2024 eine weitere Vorlage zur Umwandlung von Baudarlehen der kantonalen Spitäler in Eigenkapital zu unterbreiten. Dies bedauert die SP sehr, zumal eine Erhöhung des Eigenkapitals den Spitälern mehr Spielraum für notwendige betriebliche Massnahmen ermöglicht hätte.
Kostendeckende Finanzierung der Spitäler
Weiter reichte die SP-Fraktion ein Standesbegehren für eine kostendeckende Finanzierung der Spitäler ein. Die finanzielle Situation öffentlicher Spitäler ist nicht nur im Kanton St.Gallen kritisch, sondern betrifft Spitäler in der ganzen Schweiz, da die Tarife für die Behandlungen oft nicht kostendeckend sind. Diese Situation soll sich weiter verschärfen. Eine sich in der Vernehmlassung befindende Revision der KVV sieht vor, dass sich ebendiese Tarife neu an den 30 % der kostengünstigsten Spitäler orientieren sollen. Dagegen wehrt sich die SP vehement.
Kampf gegen Häusliche Gewalt, Sexualdelikte und Menschenhandel
Die SP ist erfreut darüber, dass ihr fraktionsübergreifend von SP, Mitte-EVP und Grünen eingereichter Antrag angenommen wurde, in welchem sie die Regierung auffordert, die finanziellen Auswirkungen aufzuzeigen, die sich durch die verstärkten Bestrebungen im Kampf gegen Häusliche Gewalt, Sexualdelikte und Menschenhandel ergeben.
Die Umsetzung der Istanbul-Konvention und der damit zusammenhängenden Massnahmen bedarf eines verstärkten Engagements in der Prävention, Kontrolltätigkeit, Strafverfolgung sowie Unterstützung der Opfer. Die Regierung wurde beauftragt, diese Bemühungen in Koordination mit den Vorhaben des Bundes zu verstärken.
Untersuchung rund um die Vorfälle an der «Domino Servite Schule»
Mit einem ebenfalls fraktionsübergreifend von Mitte-EVP, SP und Grünen eingereichten Antrag wird eine Untersuchung der regionalen und kantonalen Aufsichtstätigkeit rund um die Vorfälle an der «Domino Servite Schule» in Kaltbrunn durchgeführt. Im Rahmen der Totalrevision des Volksschulgesetzes werden die Bewilligungspraxis für Privatschulen und deren Aufsicht zentrale Aspekte sein.
Die SP erachtet es als unerlässlich, die richtigen Schlüsse aus der Vergangenheit zu ziehen und allfällige Fehler künftig zu vermeiden. Sie hat sich dafür bereits mit zwei Vorstössen eingesetzt.
SP-Fraktion Kantonsrat St.Gallen