- Kolumne von Dr. Philipp Gut
Das machte Schlagzeilen: In Birrhard im Kanton Aargau lehnte eine irakische Asylbewerberfamilie eine Wohnung ab, die ihr der Kanton anbot. Sie habe zu wenig Schlafzimmer und der öffentliche Verkehr sei zu weit weg.
Gegenfrage: Wie steht es denn mit dem ÖV in Kurdistan? Welchen Ausbaustandard haben denn die Wohnungen dort?
Exklusive Lage
Gleichzeitig wurde bekannt, dass die Gemeinde Horgen am Zürichsee an der Seestrasse Häuser mit Seeblick anmietet, um Asylanten unterzubringen. Exklusiver geht’s nicht.
Ins Bild passt, dass sich die Behörden entschuldigen und rechtfertigen, wenn sie ausnahmsweise wegen akuten Platzmangels Asylbewerber in unterirdischen Anlagen unterbringen.
Viele Schweizer können sich das nicht leisten
Wo sind wir denn hingekommen? Bedeutet Asyl – also der vorübergehende Schutz von Leib und Leben vor politischer Verfolgung – den Anspruch auf einen Luxus, den sich viele Schweizer nie im Leben leisten können?
Wir sind selbst schuld
Freche Asylanten? Ja. Aber wir sind selbst schuld. Wenn wir ihnen ein solches Luxusangebot machen und sie so verwöhnen, muss man sich nicht wundern, wenn sie sich entsprechend fordernd und arrogant verhalten.
Dumm, wenn sie nicht zugreifen würden
Das gilt nicht nur für diese Einzelfälle, es gilt für das ganze System: Der Ansturm von Asylanten ist keine Naturgewalt. Es spielt – ganz nüchtern – das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Wir bieten ihnen diesen Luxus zu Gratiskonditionen – da wären sie ja dumm, wenn sie nicht zugreifen würden.
Oder würden Sie verzichten auf eine Gratiswohnung mit Seeblick, auf Gratis-Sozialleistungen, Gratis-Gesundheitsversorgung, Gratis-Zahnarzt, Gratis-Transport, Gratis-Schule, Gratis-Familienbetreuung, Gratis-was-immer-Sie-wollen?
Über Asylanten schimpfen ist sinnlos
Darum gilt: Über die Asylanten zu schimpfen ist sinnlos. Verantwortlich sind die Politiker, die das alles zulassen und die Augen vor den Missständen verschliessen.