Die von Linth24 angefragten 10 Gemeinden des Linthgebiets stehen wegen der Unterbringungen von Flüchtlingen unter Druck. Trotzdem sind aktuell keine Chaos-Aktionen wie in Windisch oder Seegräben in Sicht.
In zürcherischen Seegräben kündigte SVP-Gemeinderat Patrik Jenal einem alleinstehenden Mann die von ihm gemietete, gemeindeeigene 5 ½ Zimmerwohnung, um darin Flüchtlinge unterbringen zu können. Etwas später entschuldigte sich der Gemeinderatspräsident. Es sei ein «Rechnungsfehler» passiert. Die Kündigung war unnötig, weil die Gemeinde die Flüchtlings-Aufnahmepflicht bereits erfüllt habe.
Schon zuvor wurde im aargauischen Windisch auf Anweisung des SVP-Regierungsrats Jean-Pierre Gallati 49 Mietern die Wohnung gekündigt, zugunsten eines Asylzentrums. Später entschuldigte sich der SVP-Regierungsrat. «Falsche Annahmen» (sprich Rechnungsfehler) hätten zur Kündigung geführt.
Ähnliche Chaosaktionen scheinen sich im Linthgebiet nicht zu wiederholen. Hier ist die Asylpolitik kein Wahlkampfthema für die kommenden Nationalratswahlen. Ausserdem kann man offenbar rechnen und die Gemeindepräsidenten sind nicht von der SVP, sondern von der FDP (Rapperswil-Jona), der Mitte (Benken, Eschenbach, Kaltbrunn, Schänis, Uznach), der SP (Gommiswald) oder parteilos (Amden, Schmerikon, Weesen).
6 von 10 Gemeinden haben Reserven
Linth24 hat alle zehn Gemeindepräsidenten des Linthgebiets angefragt und konkret folgende Fragen gestellt: Wie viele Flüchtlinge muss die Gemeinde aufgrund von Vorgaben aufnehmen? Wie viele Flüchtlinge wohnen in gemeindeeigenen oder genmieteten Wohnräumen?