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07.12.2022
07.12.2022 08:14 Uhr

Linthgebiet bleibt als Wohnregion gesucht

Spätherbstliche Stimmung am Zürichsee in Kempraten: Wohneigentum ist in Rapperswil-Jona am teuersten.
Spätherbstliche Stimmung am Zürichsee in Kempraten: Wohneigentum ist in Rapperswil-Jona am teuersten. Bild: Stefan Knobel, Linth24
Im Linthgebiet sind die Preise für Wohneigentum weiter gestiegen, trotz höherer Finanzierungskosten. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, so der Immobilienbericht der St.Galler Kantonalbank von Herbst 2022.

Das Linthgebiet zählt zu den gesuchtesten Ostschweizer Wohnregionen. Es erstaunt daher nicht, dass Wohneigentum hier auf eine stetig wachsende Zahlungsbereitschaft stösst.

Aufgrund der gestiegenen Finanzierungskonditionen hat sich jüngst aber die Nachfrage etwas normalisiert: Sowohl bei den Eigentumswohnungen als auch bei den Einfamilienhäusern reduzierte sich im Oktober 2022 die Zahl der Suchabos auf den Onlineplattformen – ausgehend von sehr hohen Niveaus – um jeweils rund 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotzdem sind für Eigentumswohnungen weiterhin knapp 4-mal mehr Suchabos auf den Onlineplattformen aktiv als Inserate. Bei den Einfamilienhäusern treffen im Schnitt gar 8 Suchabos auf 1 Inserat.

«Trotz höherer Finanzierungskosten sind die Preise für Wohneigentum weiter gestiegen. Das Linthgebiet bleibt eine der gesuchtesten Wohnregionen der Ostschweiz.»
René Walser, Leiter Privat- und Geschäftskunden St.Galler Kantonalbank

Angebot und Baumarkt

Im Linthgebiet bleibt die Angebotssituation angespannt. Die Angebotsziffer (Anzahl inserierter Objekte am Bestand) von 2.6 Prozent bei den Eigentumswohnungen liegt weiterhin deutlich unter dem schweizweiten Mittel (3.9 Prozent). Noch schwieriger dürfte sich die Suche nach einem Einfamilienhaus gestalten: Hier wurden im 3. Quartal nur 1.2 Prozent des Bestandes inseriert.

Der Baumarkt verspricht in dieser Region vorerst keine Linderung. So lag die Anzahl Baubewilligungen während der Pandemie noch deutlich über dem kantonalen Schnitt; zuletzt ist diese aber zurückgegangen und befindet sich nun wieder auf vergleichbarem Niveau wie in den übrigen Regionen.

Preisentwicklung

Sowohl bei den Eigentumswohnungen als auch bei den Einfamilienhäusern wurden gegenüber dem Vorjahr im Mittel nochmals deutliche Preisanstiege von 6.2 respektive 7.7 Prozent beobachtet. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus in der Region Linthgebiet wechselt derzeit für rund 1.7 Millionen Franken den Besitzer. Für eine Standardeigentumswohnung mussten im 3. Quartal 2022 rund 997'000 Franken gezahlt werden.

Damit bleibt das Linthgebiet die teuerste Region im Kanton St.Gallen. Vor allem bei den Eigentumswohnungen zeigen sich jedoch die ersten Effekte der Zinswende in einem Abflachen der Nachfrage.

Ausblick

Im Linthgebiet besteht nach wie vor ein deutlicher Nachfrageüberhang auf den Eigenheimmärkten, doch hat sich dieser jüngst etwas verkleinert. Dies dürfte hauptsächlich auf die gestiegenen Finanzierungskosten und die durch die Inflation gesunkenen Realeinkommen zurückzuführen sein.

Das Linthgebiet wird zwar eine der gesuchtesten Regionen im Kanton bleiben, aber das Preiswachstum für Wohneigentum wird sich aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen voraussichtlich verlangsamen.

Transaktionspreise und Preisentwicklung im Detail

Die Transaktionspreise von Eigentumswohnungen (l.) und Einfamilienhäusern im Linthgebiet (3. Quartal 2022). Bild: Wüest Partner AG / St.Galler Kantonalbank
Transaktionspreisindizes für Eigentumswohnungen (l.) und Einfamilienhäuser im Linthgebiet seit 2012. Bild: Wüest Partner AG / St.Galler Kantonalbank

Zahlenspiegel

Tabellarische Zusammenstellung wichtiger Immobilien-Kennzahlen aus sechs Linthgebiet-Gemeinden. Bild: Wüest Partner AG / St.Galler Kantonalbank
PD, St.Galler Kantonalbank (SGKB)