Das Event-Schiff im Hafen Rapperswil ist Geschichte. Die Unternehmer Oliver Bühler und Matthias Ganz stationieren deshalb eine kleine Flotte moderner E-Boote im Hafen Rapperswil. Ein willkommenes und sinnvolles Angebot. Ganz im Sinn der heutigen Zeit, um einer ökologisch bewussten Kundschaft aufzuzeigen, dass man auch ohne grummelnde, röchelnde und donnernde Motoren Spass auf dem See haben kann. Das Projekt stösst vorerst auf keinen Widerstand.
Stadt übernimmt Kosten von 30'000 Franken
Die Zornesröte ins Gesicht hingegen zaubert einigen Bootsplatz-Mietern die Aussage von Stadtrat Thomas Furrer, dass die Stadt die Kosten für leistungsfähige Stromanschlüsse übernehme, gleichzeitig aber alle Bootsmieten erhöhe. Anfrage an Linth24 von einem Betroffenen: «Wieso übernimmt die Stadt die Infrastrukturkosten von 30’000 Franken für die Erstellung der Stromversorgung? Zahlt Herr Bühler den genau gleichen Betrag für die Miete der Bootsplätze wie die anderen Mieter, welche mit ihren Booten keinen Gewinn erwirtschaften?» Die gewerbliche Nutzung dürfe nicht gleich berechnet werden wie die private Nutzung. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, das unternehmerische Risiko der E-Boot Anbieter zu subventionieren.
Massive Erhöhung der Gebühren
Die Erhöhung der Gebühren für Liegeplätze in Rapperswil-Jona betrage angeblich um die 20 Prozent. Die Bootsplätze würden damit von Anlage- in Finanzvermögen umgeschichtet und könnten so profitorientiert, statt wie bisher kostendeckend, bewirtschaftet werden. Für die Stadt ein gutes Geschäft.
Die betroffenen Bootsbesitzer können nur leer schlucken und die Faust im Sack ballen. Öffentlich äussern möchte sich aus Sorge um Repressalien niemand: «Vogel friss, oder stirb!» Bootsplätze sind ein heiss begehrtes Gut, die Wartelisten ewig lang. Der Liegeplatz ein gordischer Knoten: ohne Boot kein Platz, ohne Platz kein Boot.