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Leserbrief
Kanton
01.05.2022
03.05.2022 10:42 Uhr

Jungpolitiker: Filmgesetz ist ein Grundsatzentscheid

«Es ist illusorisch zu denken, dass mehr Steuergeld zu mehr Qualität führt», schreibt Oliver Wick zur Schweizer Filmförderung.
«Es ist illusorisch zu denken, dass mehr Steuergeld zu mehr Qualität führt», schreibt Oliver Wick zur Schweizer Filmförderung. Bild: zVg
Für den Jungfreisinnigen Oliver Wick geht es bei der Filmgesetz-Abstimmung um Grundsätzliches. Ein Nein würde die Weichen für eine leistungsorientierte Subventions-Politik und Filmproduktion stellen.

«Am 15. Mai stimmen wir über das Filmgesetz, besser bekannt als ‹Lex-Netflix›, ab. Diese Abstimmung wird auch ein wegweisender Entscheid für zukünftige Vorlagen sein, bei denen es um den Einsatz von Steuergeldern geht.

Man führe sich folgendes vor Augen: Jeder Kinoeintritt eines Schweizer Films im Jahr 2019 wurde mit 100. Fr direkt vom Steuerzahler/Steuerzahlenden unterstützt, bei durchschnittlich 3'600 Kinobesuchen pro Film schweizweit. Bei Streaming-Plattformen macht die Nachfrage nach Schweizer Filmen gar 0-1% aus.

An mangelnder Vielfalt liegt das nicht, denn ein neuer Schweizer Film wird im Schnitt fast jeden Tag zu Ende gedreht. Es ist also illusorisch zu denken, dass mehr Steuergeld zu mehr Qualität führt. Bereits jetzt erhalten Filmschaffende 120 Millionen pro Jahr. Obwohl die Beiträge in den letzten 10 Jahren schon um 50% gestiegen sind, erkennen wir heute keine ernstzunehmenden Resultate.

Die Schweizer Bevölkerung muss sich fragen, ob sie einer bereits so stark subventionierten Branche noch mehr Geld schenken soll. Sagen wir Nein zum Filmgesetz, stellen wir die Weichen für eine leistungsorientierte Subventionspolitik und Filmproduktion in der Zukunft.»

Oliver Wick, Vizepräsident Jungfreisinnige Kanton St.Gallen