Die Nachricht stammt von einer gläubigen älteren Frau. Sie ist 82 und besucht seit Urzeiten jeden Sonntagmorgen die Messe im Kloster Baldegg, Kanton Luzern. Dafür nimmt sie sogar eine Zugreise von mehreren Kilometern auf sich. Denn sie hat, wie sie sagt, «einen starken Glauben an Gott». Doch als sie am letzten Sonntag zur Messe wollte, wurde sie wieder nach Hause geschickt. Der Einlass zum Gottesdienst wurde ihr verwehrt. Begründung: Sie sei nicht geimpft.
Ausgeschlossen von der Gemeinschaft der Gläubigen
Frau Mühlebach – so heisst sie – versteht die Welt nicht mehr. Sie habe sich noch nie gegen eine Grippe impfen lassen, berichtet sie. Dass jetzt nur noch Geimpfte und Zertifizierte die Gemeinschaft mit Gott feiern dürften, gehe ihr nicht in den Kopf.
Abschiedsgottesdienst mit Zertifikatspflicht
Was Frau Mühlebach widerfahren ist, ist kein Einzelfall. Man braucht nur die Todesanzeigen in den Zeitungen aufzuschlagen. Unglaublich, aber wahr: Selbst von Abschieds- und Trauerfeiern werden Angehörige und Hinterbliebene ohne Covid-Zertifikat ausgeschlossen. «Es gilt die Zertifikatspflicht», heisst es lapidar. Eine andere Anzeige formuliert es noch trockener: «Abschiedsgottesdienst: Freitag, 15. Oktober 2021, 9.30 Uhr (Zertifikatspflicht)».
Politpropaganda von der Kanzel
Bei der Firmung meiner jüngeren Tochter habe ich vor Kurzem mit eigenen Augen gesehen, dass ein Domherr (also ein ziemlich hohes Tier in der Kirchen-Hierachie) in seiner Predigt während des Festgottesdienstes eine Flagge des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) schwenkte. Politpropaganda mit göttlichem Segen?
Was würde Gott im Himmel dazu sagen?
Baff fragt man sich: Was schwenkt der Priester das nächste Mal? Eine SVP-Fahne? Oder doch eher diejenige der SP oder der Gewerkschaft?
Und was würde wohl Gott im Himmel zu diesem Treiben sagen? Zu Frau Mühlebach, die von den Klosterfrauen nach Hause geschickt wurde? Zu den vielen Hinterbliebenen, die nicht einmal mehr Abschied von ihren Liebsten nehmen dürfen?
Gottes Antwort ist mir nicht bekannt. Aber ich bin mir sicher: Der Teufel lacht sich höllisch ins Fäustchen.