Die Region Zürichsee-Linth arbeitet aktiv an der Energiewende. Bereits im ersten regionalen Energiekonzept aus dem Jahr 2014 wurde für die Strom- und Wärmeversorgung der Fokus auf Netto Null Treibhausgasemissionen bis 2050 gesetzt. Entsprechend wurden die Zielsetzungen hin zu einer Energieversorgung basierend auf 100 % erneuerbaren Energien formuliert.
Vorgegebenes Ziel vom Bundesrat
Inzwischen hat sich die Schweiz im Rahmen des Pariser Klimaübereinkommens verpflichtet bis 2030 ihren Treibhausgasausstoss gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. Der Bundesrat hat daraufhin im Sommer 2019 das längerfristige Ziel Netto Null 2050 vorgegeben, was auch für Emissionen in der Landwirtschaft und der Mobilität gilt. Der Kanton St.Gallen will die Emissionen im selben Ausmass reduzieren.
Linthgebiet Gemeinden genehmigen Energiekonzept
Das neue regionale Energiekonzept wurde in Gemeinderatsbeschlüssen durch alle zehn Gemeinden der Region Zürichsee-Linth genehmigt. Darin anerkennen die Gemeinden die Notwendigkeit bis spätestens 2050 folgende Grundsätze umzusetzen:
- Die energiebedingten Treibhausgasemissionen nahezu vollständig zu eliminieren und den Rest zu kompensieren (Netto-Null 2050),
- die Elektrizitäts- und Wärmeversorgung sowie die Mobilität zu 100 % auf erneuerbare Energien auszurichten und
- die Energie effizient im Sinne der 2000 Watt-Gesellschaft zu nutzen.
Regionale Zusammenarbeit ist zentral
Elektrizität spielt in der künftigen Strom- und Wärmeversorgung sowie der Mobilität eine entscheidende Rolle (vgl. Abbildung). Die Steigerung der Energieeffizienz auf allen Ebenen und eine stark forcierte Nutzung der Potentiale erneuerbarer Energien (insb. Solarenergie und Biomasse) steht dabei im Zentrum. Um die zahlreichen Chancen zu nutzen, ist eine gute regionale Zusammenarbeit unter den Akteuren der öffentlichen Hand wie auch der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft zentral. Mit der Arbeitsgruppe Energie und Klima können regionale Synergien frühzeitig erkannt und entsprechend Projekte zur Umsetzung der Massnahmen aus dem regionalen Energiekonzept lanciert werden.
Die Arbeitsgruppe besteht aus je einem Delegierten pro Gemeinde, wird von Peter Remek (Gemeindepräsident Amden) präsidiert und wird von der Energieagentur St.Gallen fachlich begleitet.
Gemeinden nehmen Verantwortung wahr
Die Mitwirkung an Veranstaltungen, die PV-Aktion für Einfamilienhäuser und die regionale Wärmeplanung sind einige Beispiele von Projekten, die bereits erfolgreich umgesetzt werden konnten. Ergänzend dazu ist in den einzelnen Gemeinden die Dynamik deutlich gestiegen, die Energiezukunft proaktiv zu gestalten. Sei es mit Massnahmen im Rahmen von Energiestadt, einem eigenen kommunalen Förderprogramm, PV-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften, Beschaffungsstandards, kommunale Energieplanung oder die Vergütung des ökologischen Mehrwerts des eingespeisten PV-Stroms: dies sind nur einige Beispiele, wie die Gemeinden ihre Verantwortung wahrnehmen.