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Lifestyle
28.08.2021

Die Artenvielfalt im südlichen Naturgarten

Ob kleiner oder grösser, im Naturgarten gibt es viele tierische Besucher.
Ob kleiner oder grösser, im Naturgarten gibt es viele tierische Besucher. Bild: Bernadette Gerber
In südlichen Naturgarten mitten im Wald kriecht und krabbelt eine Vielfalt an verschiedenen Tieren. Hobby-Naturgärtnerin Bernadette Gerber zeigt auf, was es alles zu finden gibt.

Unser Wald im Piemont ist ungefähr 7500m2 gross, aber der ganze Wald ist unendlich gross, darum gibt es hier auch Wildschweine und vermutlich auch Wölfe und Bären, aber ausser den Wildschweinen, Rehen, Füchse, Dachse und Kaninchen, habe ich noch nichts gesichtet.

Der Wald besteht aus folgenden Bäumen: Buchen, Edelkastanien, Birken, Erlen, Ebereschen, Bergahorn, gelegentlich noch eine Föhre und Eichen. Ein Feldahorn, den ich selber als kleines Bäumlein gepflanzt habe, ist heute etwa 4m hoch.

Die Kastanienbäume geben uns im Herbst feine Marroni, welche doch einfach zum Herbst gehören.

Im Wald befinden sich viele unterschiedliche Baumsorten. Bild: Bernadette Gerber

Kaisermantel-Schmetterling

Der Schmetterling Namens Kaisermantel aus der Familie der Edelfalter. Er ist der grösste mitteleuropäische Perlmuttfalter. Die Spannweite beträgt mindestens 65 Millimeter. Er lebt in sonnigen Waldlichtungen und liebt Brombeeren, Disteln und Baldrian, welche er bei uns findet. Hingegen ernähren sich die Raupen von verschiedenen Veilchenarten, welche auch hier im Frühling zu finden sind. Diesem wunderschönen grossen Schmetterling gefällt es besonders gut bei uns, darum gibt es sie hier so zahlreich.

Wie im Märchenwald tanzen sie hier zusammen mit Zitronenfalter, Schachbrettfalter, Kohlweissling und gelegentlich einem russischer Bären, welcher natürlich auch ein Schmetterling ist.

Ovaläugiger Blattkäfer

Dieser wunderschöne Käfer schimmert in verschiedenen Farben. Er hat eine Länge von 5-6 Millimeter, lebt an Wald- und Gebüschrändern und ernährt sich von Brennnesseln und Taubnesseln.

In Europa sei er weit verbreitet, aber ich habe ihn hier zum ersten Mal gesehen und war einfach entzückt von seinen wunderschönen Farben. Je nachdem von welcher Seite man schaut, verändert er seine Farbe.

Der Käfer schützt sich vor Fressfeinden indem er beim Fressen die Giftstoffe der Pflanze aufnimmt und im Körper anreichert. Dadurch wird er für seine Feinde ungeniessbar.

Je nachdem von welcher Seite man schaut, verändert der ovaläugige Blattkäfer seine Farbe. Bild: Bernadette Gerber

Russischer Bär

Der russische Bär, auch spanische Flagge genannt. Sein Name verdankt der Falter den langen pelzig behaarten Raupen. Er ist ein Tagfalter und saugt besonders gern an den rotvioletten Blütenständen des Wasserdosts oder auch an den Disteln. Als Raupe frisst er an Laubgehölzen, Wiesen-Salbei, Himbeer- und Brombeerbüschen. 

Die Flügel sind schwarz mit weissen Streifen, sobald er aber die Flügel öffnet, kommt die knallorange Farbe hervor, das macht ihn extrem attraktiv, seine Unterseite ist ebenfalls orange. Die auffällige Färbung ist ein Warnsignal an potentielle Feinde und soll Ungeniessbarkeit oder sogar Giftigkeit signalisieren. Und tatsächlich meiden Vögel solche mit «Schrecktracht» gefärbte Tiere.

In bestimmten Regionen steht der Russische Bär auf der roten Liste, er ist also schützenswert.

Laubholz-Säbelschrecke

Die Säbelschrecke ist wunderschön farbig, wohl die schönste Heuschrecke auf unseren Breitengraden. Sie ist grün gestreift mit roten Beinen und hat lange Fühler. Das Weibchen ist von oben bis unten grün.

Futter holen sie in der Nacht, sie fressen Pflanzen und Insekten. Ihre Eier legt diese Heuschrecke in der Rindenborke von Laubbäumen. Angeblich sei sie nachtaktiv, aber ich sehe sie täglich tagsüber. Leider wird sie nur ein paar Monate alt und stirbt bereits im Herbst.

Die Laubholz-Säbelschrecke hat eine auffällige Färbung. Bild: Bernadette Gerber

Hornissen

Man sagt, wo es Hornissen gibt, ist die Natur noch intakt. Wir haben hier über dem Küchenfenster ein Hornissen-Nest. Diese Tiere sind unglaublich aktiv, da ist ein reges Kommen und Gehen zu beobachten. Sie sind nicht etwa wie Wespen, dass sie einem beim Essen lästig würden, obschon sie vom Aussehen her den Wespen ähnlich sind, aber sie sind viel grösser.

Solange man dem Nest nicht zu nahe kommt, verhalten die Hornissen sich sehr ruhig gegenüber Menschen.

Die Hornissen sind sehr aktive Tiere. Bild: Bernadette Gerber

Waldmistkäfer

Der Waldmistkäfer kommt meistens in Buchenwäldern vor, er wird 12-19 Millimeter lang und ist von der Färbung her schwarz-blau schimmernd. Was uns vielleicht befremdend vorkommt ist, dass der Käfer sich von Mist ernährt. Wie sein Name sagt, frisst er den Kot von den Waldtieren, aber auch Tierleichen im Wald. Eigentlich ist es ja gut, dass es solche Tiere gibt, die Ordnung machen. Sie sind eigentlich sehr nützlich und wichtig für die Natur.

Bernadette Gerber, Hobby-Naturgärtnerin