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Rapperswil-Jona
04.06.2021
06.06.2021 16:56 Uhr

Filmstart mit Regisseurin Bettina Oberli in Rapperswil

Bettina Oberli am Filmset mit André Jung.
Bettina Oberli am Filmset mit André Jung. Bild: zVg
Regisseurin Bettina Oberli präsentiert ihren neusten Film «Wanda, mein Wunder» diesen Samstag in der Kinobar Leuzinger Rapperswil.

Langsam rappeln sich die Kinos aus der Corona-Starre. So auch die Kinobar Leuzinger in Rapperswil-Jona. Sichtbares Zeichen dafür ist die Premiere von «Wanda, mein Wunder» diesen Samstag, wobei Regisseurin Bettina Oberli vor dem Filmstart eine Einführung gibt. 

Ihr neuster Film handelt von der polnischen Pflegerin Wanda, die sich in einer Stäfner Villa aufopfernd um das alte Familienoberhaupt der reichen Familie Gloor kümmert. Die Idylle ist perfekt, bis die junge Polin schwanger wird. Wie kam die Regisseurin zu der Geschichte? «Mich interessiert das Thema der ausländischen Pflegerinnen ganz allgemein, weil das etwas ist, das uns in Zukunft noch stärker beschäftigen wird.»

Die polnische Pflegerin Wanda bringt Unruhe ins Paradies. Bild: zVg

Sie habe sich auch für die Perspektive der einheimischen Familie interessiert, die sich eine Pflegerin hole. «Mich interessierte, wie eine Person, die jeden Tag, jede Stunde tatsächlich unter demselben Dach wohnt, plötzlich zu einem Teil der Familie wird. Wie ist das für Wanda und wie ist es für die Familie?»

Bei ihrer Recherche habe sie von Pflegerinnen immer wieder gehört, dass die Aufgabe, die Dauerpräsenz sehr anspruchsvoll sei. «Aber gleichzeitig sehen sich die Frauen nicht als Opfer, weil die Arbeit für sie Sinn macht.» 

Mit Anatole Taubmann (links) und Marthe Keller (rechts) konnte Bettina Oberli namhafte Darsteller gewinnen. Bild: zVg

Bettina Oberli hatte das Glück, dass sie ihren Film noch vor Ausbruch der Pandemie drehen konnte. Im November 2019 erfolgte die Schlussmischung. Sie sagt: «Beim Drehen hat uns Corona nicht tangiert, aber bei der ganzen Auswertung dafür umso stärker.» Zweimal sei der Kinostart verschoben worden, zudem hätte die Weltpremiere des Films am Tribeca-Filmfestival erfolgen sollen. Doch kurzfristig wurde das Festival im April letzten Jahres abgesagt. 

Seither sei der Film zwar an einigen internationalen Filmfestivals gelaufen, «leider aber nicht in den Kinos.» Laut Oberli steht man derzeit in Verhandlungen betreffend Streaming-Auswertung. «Aber zunächst ist es jetzt wichtig, dass der Film endlich auf die grosse Leinwand kommt.»

Jérôme Stern, Linth24