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Rapperswil-Jona
19.02.2020
19.02.2020 13:01 Uhr

Lido-Badi: Komplexes Angebot für Bötler

Nachdem am Badi-Projekt vorderhand nicht gebaut wird, wollen die Bötler ihre Boote in der Bootshalle Lido belassen können. Das aber ist nicht so einfach.

Wäre das Projekt Badi Lido diesen Frühling in Angriff genommen worden, hätten auch die Boote in der vom Badi-Bau tangierten Bootshalle 1 verschwinden müssen. Deshalb kündete die Stadt allen Mietern ihre Bootsplätze in der Halle 1 auf Ende letzten Dezember.

Am 19. Dezember 2019 dann stoppte der Stadtrat das Badi-Projekt Lido. Er überprüfe dessen «Machbarkeit» und wolle «allfällige Alternativen» aufzeigen.

Unberührt dessen, erhielten die Bootsbesitzer drei Wochen nach dem Stopp-Entscheid, am 14. Januar 2020, einen Brief aus dem Stadthaus, mit der Aufforderung, die in der Bootshalle 1 geparkten Boote müssten jetzt entfernt werden. Die Halle werde «definitiv am 1. April 2020 geschlossen».

Bootsplatz-Mieter sind erstaunt

Der Räumungsbefehl wollte aber nach dem momentanen Badi-Aus den Bootplatz-Mietern nicht einleuchten. Sie sagen sich: Ohne Bau der Badi müsste die Bootshalle weiterhin genutzt werden können. Ein Bootsbesitzer fragt Linth24: «Oder weiss im Rathaus die linke Hand nicht, was die Rechte macht?»

Linth24 fragte im Stadthaus nach, warum die Boote trotz Badi-Stopp die Bootshalle verlassen müssten. Melanie Walser-Hauser von der Liegenschaftsabteilung schrieb dazu letzten Montag: Es sei klar, dass nun auch in der Bootshalle keine Arbeiten stattfinden würden. Aber die Platzierung eines Bootes erfordere «meist eine längerfristige Planung». Die meisten Bootplatz-Mieter hätten «ohnehin eine neue Lösung gefunden, viele davon im neuen Hafen Lido, einige auswärts». Allerdings ergänzte sie: «Einzelanfragen betreffend Verbleib in der Bootshalle» würde die Stadt «pragmatisch handhaben».

Guter Hoffnung für die Lido-Badi

Linth24 hakte nach, warum die Stadt die Mieter nicht generell anschreibe, sie könnten ihre Boote vorderhand in der Halle belassen. Warum man mit jedem einzelnen Mieter verhandeln wolle? Auch könnten die den Mietern von der Stadt angebotenen Aussenplätze anderweitig vermietet werden, bis klar sei, wie es weitergeht.

Dazu schrieb die Sachbearbeiterin: «Ich gehe durchaus davon aus, dass die Bauarbeiten (für die Badi) starten werden, nur zu einem späteren Zeitpunkt.» Das Projekt Lido sei lediglich sistiert. Man schliesse deshalb keine neuen Mietverträge für die Halle Lido 1 ab. Es wäre «vollkommen unsinnig», wenn «zum Beispiel im Herbst wieder alle raus müssen, weil dann mit den Bauarbeiten begonnen wird».

Man scheint auf der Stadt also guter Hoffnung zu sein, dass das gestoppte Badi-Projekt weitergeht. Die Bötler, die ihren gedeckten Bootshallen-Platz zumindest diesen Sommer nutzen möchten, werden somit ermuntert, «eine Einzelanfrage» an die Stadt zu stellen, die dann «pragmatisch» gehandhabt wird.

Stefan Knobel / Bruno Hug, Linth24