CVP, FDP, SP und Grüne äussern sich nicht zum Fisako um das Lido-Bad. Alle vier Parteien haben Vertreter im Stadtrat. Die SVP - die ebenfalls im Stadtrat vertreten ist - reagiert «irritiert» und noch viel deutlicher tut das die Grünliberale Partei, welche sich kurz nach der Bekanntgabe des Debakels gemeldet hat.
OriginalMeldung (OM) der Grünliberale Partei Rapperswil-Jona
Planungsfiasko Lido: GLP fordert mehr internes Knowhow und bessere Entscheidungsprozesse
Der Vorstand der Grünliberalen Rapperswil-Jona ist irritiert über das Planungsdebakel beim Schwimmbad Lido. Dass der Stadtrat eine Vorlage mit solch gravierenden Fehlkalkulationen vors Volk gebracht hat, zeigt Defizite beim Entscheidungsprozess auf und wirft Fragen zum internen Knowhow in der Verwaltung auf.
Die GLP fordert den Stadtrat dringlich auf, die internen Ressourcen und Kompetenzen in der Bauverwaltung zu prüfen. Die Stadt scheint heute nicht das interne Knowhow zu haben, um Einschätzungen externer Planungsbüros kritisch zu hinterfragen, diese zu prüfen und Grossprojekte erfolgreich zu führen. Dadurch entstehen der Stadt Millionenkosten und es gibt Verzögerungen und Ausfälle bei der städtischen Infrastruktur. So steht das Schwimmbad trotz Projektstopp im nächsten Sommer nicht mehr zur Verfügung.
Das Planungsfiasko zeigt zudem erneut, dass die Entscheidungsstrukturen in der Stadt dringlich verbessert werden müssen. Ein Parlament kann solche Fehlplanungen zwar nicht vollständig vermeiden. Indem ein Parlament Projekte aus verschiedenen Blickwinkeln kritisch durchleuchtet werden aber Schwachpunkte eher identifiziert und ausgebessert. Damit könne die Bürgerinnen und Bürger Millionen sparen.
OriginalMeldung (OM) der Schweizerischen Volkcpartei - SVP - Rapperswil-Jona
SVP bedauert Planungsfiasko im Lido
Rapperswil-Jona. Die Medienmitteilung des Stadtrats von Rapperswil-Jona zur Sistierung des Projekts Schwimmbad Lido überrascht, irritiert und wirft Fragen betreffend Verantwortlichkeiten und Konsequenzen auf.
Der Vorstand der SVP ist erstaunt über die Mitteilung aus dem Stadthaus, dass das Projekt Schwimmbad Lido falsch geplant wurde und der 27,5 Millionen-Kredit, den das Volk an der Urne genehmigt hatte, nun nicht ausreichen soll.
Dies ist ein Hinweis, dass der Stadtrat respektive die Verwaltung im Baudepartement der Stadt, mit den Aufgaben überfordert ist. Entweder wurde den falschen Spezialisten für die Planung vertraut oder im Stadthaus ist zu wenig Kompetenz vorhanden, um diese Angaben der Spezialisten zu kontrollieren oder rechtzeitig kritisch zu hinterfragen. Es stellt sich die Frage, ob dafür nur der Ressortvorsteher Bau oder der gesamte Stadtrat die Verantwortung trägt.
Der Projektstopp erfolgte nun aber zu Recht, wenngleich zu bedauern ist, dass der Bevölkerung das Lido nun länger als ursprünglich geplant nicht zur Verfügung stehen wird. Es gilt jedoch zu verhindern, dass mit einem zu frühen Start ein fait accompli geschaffen wird und allfällige Mehrkosten in Zukunft zwingend zu sprechen wären. Wichtig ist, dass der Stadtrat nun auf Spezialisten zurückgreift um die tatsächlich notwendigen Massnahmen und deren effektive Kosten zu evaluieren. Je nach Ergebnis wird das Projekt nochmals zu überdenken sein.
Der Vorstand der SVP Rapperswil-Jona ist der Auffassung, dass der derzeitige Scherbenhaufen beim Projekt Schwimmbad Lido auch bezüglich Behördenorganisation Fragen aufwirft. Eine solche Fehlplanung wäre mit einem Stadtparlament allenfalls zu vermeiden gewesen.
Kritik in den sozialen Medien
Auf den beiden Facebook Seiten «Du bisch vo Rappi, wenn...», «Gemeinde Rapperswil-Jona» haben sich verschiedene Leute zum Badi-Stopp gemeldet. Hier ein kleiner Auszug:
Maximilian Böhme: Wiedermal was Neus und leider sehr Trurigs zum Thema „unfähigi Lüt"
Andreas Lehmann: Zum glück sind das alles studierti Lüüt wo das Vorrechnä tüänd...
Stefan Schenk: Ich gehe davon aus, dass auch für das Vorprojekt ein Planungsbüro die Zahlen geliefert und dabei sicherlich gut verdient hat. Und der Standort war immer allen Beteiligten klar.
Marco Wyss Man hört ja nicht auf Leute die, die Situation im Lido kennen. Ich habe sie vor 5 Jahren darauf aufmerksam gemacht.
Ingemar Martin: Und jetzt? Findeter nöd das no recht viel unkompetenti lüt a de macht sind? Chamer die nöd entlah? Ich meine, wenn ich so mist baue, denn rettet mich nüt vonere kündigung.
Bea Lumpert: Wie da unsere Steuergelder verschwendet werden ist unglaublich. Aber unser Stadtrat wurstelt munter weiter. Wer kann da Einhalt gebieten?
Wilhelm Güntensperger: Unglaublich!!! Aber es scheint, dass der Stadtrat gar nichts „auf die Reihe bringt“! Wie lange kann und will die Bevölkerung diesen Stadtrat noch „mittragen“?