Letzte Woche kritisierte die Partei SP die Arbeit des Stadtrates beim Porthof und generell mit deutlichen Worten. Nun meldet sich auch die Partei der Grünen von Rapperswil-Jona zu Wort. Ihre Kritik ist massiv und detailliert. Kaum etwas vom gültigen Alterskonzept sei «verwirklicht» worden. Die zuständigen Stadträte der letzten vier Jahre – also während der Ära Stadtpräsident Stöckling / Stadtrat Thomas Rüegg – hätten das Ressort Alter «stiefmütterlich» behandelt. Der Stadtrat habe «dringliche Aufgaben» nicht erledigt. Die Stadträte (Ex Rüegg) und aktuell der für das Alter zuständige Luca Eberle seien «Bildungspolitiker», aber «keine Alters- und Gesundheitspolitiker». Auch die Grünen fordern, wie zuvor schon die SP, neue Führungsstrukturen in der Stadt und ein Parlament.
Unter dem Titel «Grüne von Rapperswil-Jona sehen gravierende Mängel in der Umsetzung des Alterskonzept» schreibt die Partei:
Grüne zum Porthof: Massive Kritik an Stadtrat

Grüne: Enttäuscht und erstaunt
Die GRÜNEN Rapperswil-Jona sind enttäuscht und erstaunt über die aktuelle Arbeitsweise im Ressort «Alter» der Stadt. Liegt doch ein Alterskonzept vor, in dessen Leitlinien Umsetzungen festgesetzt sind. Kaum etwas davon wurde verwirklicht. Die zuständigen Stadträte der letzten vier Jahre behandeln das Ressort Alter nach seiner erfolgreichen Aufbauarbeit stiefmütterlich. Es fehlt an konkreten Strukturen, Kompetenzen und Aufträgen.
So schreibt die Stadt in der Medienmitteilung vom 18. Januar 2021: «Der Stadtrat startete nach den Sommerferien den Prozess für die Erarbeitung einer Altersstrategie. Dabei stehen die Entflechtung von strategischer und operativer Verantwortung sowie die Vermeidung von Interessenskonflikten im Vordergrund. Konkret soll die Vertretung von Stadträten in den Stiftungsräten von Leistungserbringern überdacht und ein professionelles Controlling aufgebaut werden. Durch die Überarbeitung der Leistungsaufträge und Rahmenkontrakte soll eine Optimierung des gesamten Versorgungsangebotes, von der ambulanten bis zur stationären Pflege und Betreuung, erreicht werden.»
Dies ist aus Sicht der GRÜNEN von Rapperswil-Jona klar umzusetzen. Der Blick in das Altersleitbild 2025 von Rapperswil-Jona gibt die klare Richtung vor. Darin wird folgendes festgehalten:
Die Stadt Rapperswil-Jona
• prüft die Einsitznahme im Stiftungsrat RaJoVita nach den Prinzipien von Public Corporate Governance.
• überarbeitet und erneuert den Rahmenkontrakt und den Leistungsauftrag mit RaJoVita nach den Prinzipien von Public Corporate Governance.
Bereits seit 4 Jahren stehen diese Aufträge festgeschrieben und sind eine dringliche Aufgabe. Die vergangenen vier Jahre haben deutlich gezeigt: Die Doppelbelastung mit zwei Ressorts bei den vollamtlichen Stadträten ist nicht umsetzbar. Sowohl Thomas Rüegg als auch Luca Eberle waren und sind Bildungspolitiker aus Überzeugung. Aber keine Alters- und Gesundheitspolitiker!
Die GRÜNEN RJ fordern:
• Die nötigen Schritte zur Veränderung der Stadtratsstruktur: Es braucht gleichwertige Stadtratsmandate mit eigenem Ressort, inklusive Parlament.
• Eine klare Positionierung und Prioritäten des Stadtrates im Ressort Gesellschaft, Alter.
• Die Umsetzung der Leitlinien im Altersleitbild.
Gerade für eine immer älter werdende Gesellschaft, muss dies ein vordringliches Anliegen sein. Die Stadt Rapperswil-Jona soll für alle Altersgenerationen ein attraktiver Lebensort sein und es auch künftig bleiben.
Grüne Partei von Rapperswil-Jona