Als Grossmutter berühren mich die Bilder, welche derzeit zuhauf am Strassenrand platziert sind. Weinende Kinder, geschädigt durch Schweizer Unternehmen, so die Botschaft.
Und genau darum geht es ja den Initianten der Konzernverantwortungs-Initiative. Sie wollen die Herzen der Grossmütter und Grossväter unserer Heimat dazu bewegen die Kinder zu beschützen. Das kann ich nachvollziehen. Auch in der Schweiz gibt es leidende Kinder, mehr als uns lieb ist, mehr als wir uns zugestehen. Aber das ist nicht das Thema.
Geradezu missionarische Kampagne
Das Thema ist vielmehr die Art und Weise, wie die Kampagne geführt wird. Mit gefakten Bildern, irreführenden Initiativtexten, Falschaussagen und Unwahrheiten, geradezu missionarisch, soll das Schweizer Volk davon überzeugt werden, dass die Schweizer Unternehmen fahrlässig handeln. Das lässt mich als eine der Wirtschaft und dem Gewerbe nahestehenden Stimmbürgerin nicht kalt.
Unverständnis, Verwunderung und auch ein wenig Wut begleiten die laufende Kampagne. Gerade in unserer Stadt, mit Unternehmen wie Weidmann, Geberit und weiteren mehr, welche weltweit mit ihren Qualitätsprodukten und ihrer verantwortungsbewussten Geschäftsführung für den guten Ruf der Schweiz und des Standortes Rapperswil-Jona sorgen und an den Pranger gestellt werden.
Es geht auch um regionale Arbeitsplätze
Dabei wird ausgeblendet, dass es nicht nur um die Verantwortung und das Pflichtbewusstsein der Unternehmensleitung, sondern auch um Hunderte von Arbeitsplätzen in der Region geht.
Es stellt sich die Frage, ob sich die Mitmenschen, welche die Tätigkeit der Unternehmen mit Auflagen zuschütten wollen, bewusst sind, welche Folgen ein JA zur Initiative haben wird. Vermutlich nicht, denn sonst würden sie statt einer verbissenen Politschlacht ein einvernehmliches Miteinander im Interesse der einheimischen Unternehmer anstreben.
Bei einem JA ist eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Den Kindern ist damit nicht geholfen, dafür gibt es Vollbeschäftigung für Juristen.