Am 7. Dezember 2025 fand im Hotel Restaurant Seehof in Schmerikon die 134. Hauptversammlung des Fischereivereins See + Gaster statt. Präsident Patrick Hager durfte zahlreiche aktive und passive Mitglieder sowie Gäste aus Fischerei, Verwaltung und benachbarten Vereinen begrüssen. Insgesamt waren 105 Personen angemeldet, darunter Ehrenmitglieder und Vertreter des Amts für Natur, Jagd und Fischerei.
Lebensräume unter Druck
Die Lage der regionalen Gewässer bleibt herausfordernd. Besonders betroffen ist der Chrüppelweiher in Schänis: Bei Hochwasser gelangen seit Jahren Abwasserreste und Unrat aus der Kanalisation direkt in den Weiher und ins anschliessende Fliessgewässer. Eine Belastung, die der Verein seit Längerem kritisch verfolgt und bei der er von der Gemeinde erneut dringende Massnahmen fordert.
Auch der Aatalweiher bereitet Sorgen: Ein seit November offenstehendes, rund fünf Meter breites Loch im maroden Damm hat den Wasserspiegel um über 2,5 Meter absinken lassen. «30 Prozent des Lebensraums sind verloren gegangen», erklärte Hager. Betroffen sind Bachforellen, Krebse, Ringelnattern, Teichrosen, Schilfgürtel und diverse Wasservögel – darunter auch der Eisvogel. Der Verein fordert die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands und erhält Unterstützung durch das kantonale Amt für Natur, Jagd und Fischerei.
Die Hitzeperioden des Sommers trieben die Temperaturen in den Gewässern teilweise auf bis zu 29 Grad – ein «Kampf ums nackte Überleben – besonders in abgeschlossenen Resttümpeln», wie Hager betonte. Auch in der vereinseigenen Fischzucht Widen waren die Fische stark belastet. Zusätzlich sorgen Reiher und Kormorane für zunehmenden Druck auf die Bestände. Man muss bedenken: Ein Kormoran verzehrt rund ein halbes Kilo Fisch pro Tag!
Innovatives Schutzkonzept für Fischzucht Widen
Trotz dieser Herausforderungen zeigte sich die Moral im Verein hoch. Besonders gelobt wurde die Zusammenarbeit im Vorstand und das Engagement der Mitglieder. Ein Highlight 2025 war die Umsetzung eines neuen Fischschutzkonzepts in der Widen: Ein robustes Geflecht schützt die Jungfische vor gefiederten Räubern, während ein Sonnensegel für schattigere und fischfreundlichere Bedingungen sorgt. Ein regelrechtes Bauwerk ist entstanden, wie Hager in Wort und Bild aufs Tapet brachte. «Unsere Forellen freut’s – die gefiederten Kollegen wohl weniger», kommentierte der Präsident mit einem Augenzwinkern. Dank des Einsatzes zahlreicher Mitglieder konnte das Projekt effizient umgesetzt werden.
Grosse Zufriedenheit mit Vorstand
Nach der zügigen Abhandlung der Traktanden endete der offizielle Teil der Hauptversammlung in grosser Zufriedenheit mit der Arbeit des Vorstandes und – wie jedes Jahr – mit etwas Spannung beim obligaten Schätzwettbewerb. Danach ging es zum kulinarisch-geselligen Teil über, sprich zum Fischessen mit guten Gesprächen.
Mit Zuversicht blickt der Verein ins Jahr 2026. Hager wünschte allen Mitgliedern schöne Festtage, ein kräftiges «Petri Heil» und lud bereits zur nächsten Hauptversammlung am Samichlaus-Sonntag, 6. Dezember 2026, ein.