Hecht mit über 1 m Länge
Der Vorstand des Fischereivereins See und Gaster durfte am vergangenen Sonntag über 100 Gäste, darunter 47 Stimmberechtigte, im Seehof in Schmerikon zur ordentlichen Hauptversammlung begrüssen. Es war das letzte Mal, dass Christian Rudel in diesem Rahmen vor seinen Mitgliedern stand. Wie immer führte er souverän und jovial durch die Traktanden. Emotional wurde es erst im späteren Verlauf des Nachmittags. Bis dahin ging es aber um Formales und Fakten.
Beispielsweise berichtete Vorstandsmitglied Simon Eicher aus der Fangstatistik. Diese zeigte mit 250 gefangenen Bachforellen einen recht tiefen Wert an (Vorjahr: 323). Noch seien aber nicht alle Patente eingereicht worden, so dass sich die Fangzahlen weiter nach oben korrigieren können, so Eicher. Erfreuliches konnte Statistiker Eicher zu den gefangenen Tieren berichten: «Die längste Bachforelle mass 60 Zentimeter. Bei den Aeschen wurde ein Tier mit 52 Zentimetern gemessen und ein stolzer Hecht von 107 Zentimetern wurde ebenfalls in diesem Jahr aus dem Wasser gezogen.»
Weiter wurde auch die Jahresrechnung genehmigt, die dieses Mal einen Aufwandüberschuss von 3'800 Franken auswies. Dies jedoch aufgrund von werterhaltenden Sanierungsarbeiten bzw. Investitionen in die Infrastruktur. Kassier Dieter Bleisch sprach von einem gut zu verschmerzenden Verlust und einem weiterhin soliden Vermögensbestand.
Im Rahmen der Versammlung wurden auch die bisherigen und sich zur Wiederwahl stellenden Roland Eberhard, Patrick Inglin, Manfred Gubser, Simon Eicher und Silvio Rüegg in Globo für weitere drei Jahre gewählt. Zur wertvollen Kontinuität auf der strategischen Ebene des Vereins gesellt sich nun aber aufs neue Jahr hin auch ein Wandel und sozusagen ein «neuer Wellenschlag» im Verein.
Junge übernehmen Verantwortung
Christian Rudel, der brillante Kommunikator, der führungsstarke «Sitzungsleittiger», der in der Sache streitbare, aber immer faire Verhandlungspartner und Menschenversteher, so die ebenso treffenden wie launigen Stichworte zu seiner Person, gab sein Amt an diesem Nachmittag in jüngere Hände.
Auch Dieter Bleisch, der seit sage und schreibe 29 Jahren im Vorstand gewirkt und unter anderem als Kassier die Finanzen des Vereins im Griff hatte, wurde verabschiedet. Last but not least kam es auch bei der Geschäftsprüfungskommission zu einem Wechsel. Martin Schmucki gibt auf den 1. Januar hin, nach vielen Jahren der engagierten Prüfungsarbeit im Verein, seine Aufgabe an Lukas Fritschi ab.
Fritschi ist nur einer der jungen Gilde, welche im Verein mehr und mehr Verantwortung übernimmt. So gelang der Generationenwechsel auch auf Vorstandsebene mit der Wahl des neuen Vorstandsmitglieds Markus Braun und insbesondere auch mit der Wahl des neuen und erst 31 Jahre jungen Präsidenten Patrick Hager aus Uznach.
Der gelernte Schreiner ist seit 2016 im Verein dabei und schätzt die spannende und vielseitige Arbeit, den Bezug zur Natur und die Kollegialität unter den Fischern. Er sieht sich als Präsident nicht als «one-man-show» sondern als Teamplayer, der nur zusammen mit dem Vorstand und den Mitgliedern wirken kann. So kann sicher auf dem tragenden Boden, der in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten durch den Vorstand unter der Leitung von Christian Rudel unermüdlich bereitet wurde, Gutes weiter kultiviert werden und Neues wachsen. Und der Traditionsverein, der sich seit 1891 für die Förderung der Fischerei, der Fischbestände und ihrer Lebensräume einsetzt, bleibt in unserer Region am Puls der Zeit.